Veröffentlicht am 24.08.2024 00:00

Auf Spurensuche im August

Den August genießen im Freilichtmuseum. (Foto: Markus Wasmeier)
Den August genießen im Freilichtmuseum. (Foto: Markus Wasmeier)
Den August genießen im Freilichtmuseum. (Foto: Markus Wasmeier)
Den August genießen im Freilichtmuseum. (Foto: Markus Wasmeier)
Den August genießen im Freilichtmuseum. (Foto: Markus Wasmeier)

Der August neigt sich schön langsam dem Ende zu, und da wir von 27. August bis 1. September die historische Zeitreise im Museum veranstalten, wollte ich Sie hier auch einmal mitnehmen auf eine Zeitreise, eine Zeitreise zurück in den Monat Sextilis.

So hieß der August nämlich bis acht Jahre vor Christi Geburt, da er der sechste Monat im römischen Kalender war. Zu Ehren des Kaisers Augustus wurde er dann umbenannt in August. Denn der römische Herrscher hatte einiges an Errungenschaften für das römische Volk vorzuweisen, er stabilisierte das Reich nach Jahren des Bürgerkrieges, konnte etliche militärische Siege verzeichnen und führte viele Reformen durch, die das Leben der Römer nachhaltig veränderten. Dass gleich ein ganzer Monat nach Gaius Octavius, so Augustus Geburtsname, umbenannt wurde, zeigt schon, wie groß seine Macht und sein Einfluss zu Lebzeiten waren. Und ich finde es unheimlich spannend, einzutauchen in die Geschichte, in diesem Fall der Namensgebung eines Monats, die weiter zurückreicht als unsere christliche Zeitrechnung. Trotzdem ist Augustus in der Gegenwart immer noch präsent und quasi alltäglich.

Warum ich Ihnen das erzähle? Viele ähnliche Anknüpfungspunkte können Sie auch auf der historischen Zeitreise bei uns im Freilichtmuseum entdecken. Denn hierbei wird die Geschichte unserer Heimat über zahlreiche Epochen lebhaft dargestellt. Egal ob es sich um ein Handwerk dreht, ob um Schmuck, Kulinarisches oder religiöse Bräuche. Die Akteure haben sich intensiv mit sehr vielen Details beschäftigt und jedes für sich kann eine spannende Geschichte erzählen. Viele Dinge oder Begriffe sind über die Jahrhunderte auch verloren gegangen, andere dagegen heute noch alltäglich, oft auch ohne dass wir es wissen.

In der Landwirtschaft verwendet man zum Beispiel die Egge zur Bodenbearbeitung. Haben Sie gewusst, dass sie schon in der Antike verwendet wurde und der heute bei uns gebräuchliche Name auf das althochdeutsche Wort »egga« zurückgeht, das kratzen oder schaben bedeutet? Aber nicht nur Begriffe, auch Handwerk erzählt Geschichten, die von den Forschenden allerdings erst ans Tageslicht gebracht werden müssen. Denn wenn man zum Beispiel aufwendig gefertigten Schmuck bei Grabungen findet, muss man anschließend rekonstruieren, wie die Stücke gefertigt wurden, welche Werkzeuge zur Verfügung standen und welche Bedeutung die Motive hatten, bevor man dann selbst diese Art der Handwerkskunst nachahmen kann.

Das alles können Sie bei unserer historischen Zeitreise im altbayerischen Dorf erleben, aber auch danach darf ich Sie einladen mit uns auf geschichtliche Erlebnisreise zu gehen. Denn im Herbst erwartet Sie neben Kasperls Spuikastl für die kleinen Besucher noch unser Erntedankfest für die ganze Familie sowie der historische Handwerkermarkt mit vielen ganz besonderen Ausstellern!

Als besondere Tradition wartet dann Kirchweih am dritten Oktobersonntag auf Sie. Und dass der Monat Oktober seinen Namen als achter Monat des römischen Kalenderjahres ebenfalls aus der Zeit der Römer erhalten hat, überrascht uns alle jetzt vermutlich nicht mehr.

Ich freue mich auf Ihren Besuch,
Ihr Markus Wasmeier

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