Zwischen den Socken, in Keksdosen und unter Matratzen: Die Deutschen lieben ihr Bargeld – und horten große Mengen Scheine und Münzen zu Hause. Die Bundesbank schätzt, dass in Privathaushalten fast 400 Milliarden Euro versteckt sind. Doch nach einem Einbruch ersetzt die Versicherung meist nur einen Bruchteil des Verlusts. „Viele finden es beruhigend, jederzeit Geld zur Hand zu haben“, sagt Christine Gilles, Expertin für Sachversicherungen bei der R+V Versicherung. Doch Bargeld ist für Einbrecher besonders attraktiv, betont sie: „Die Diebe können es leicht mitnehmen, es ist anonym und lässt sich nicht zurückverfolgen.“
Hinzu kommt: Zwar deckt die Hausratversicherung bei einem Einbruch auch den Diebstahl von Bargeld ab – allerdings nur bis zu rund 1.500 Euro. Der genaue Betrag hängt vom Vertrag ab. „Wer größere Summen zu Hause aufbewahrt, trägt das Risiko meist selbst“, fasst die R+V-Expertin zusammen. Dabei ist es unerheblich, ob das Geld offen auf dem Tisch liegt oder gut verborgen ist. „Einbrecher kennen die üblichen Verstecke wie Kaffeedose, Matratze oder Gefrierfach. Geldkassetten oder Möbeltresore sind für sie ebenfalls kein Hindernis“, warnt sie und rät deshalb, nur einen Notgroschen zu Hause aufzubewahren: „Als Reserve genügen in der Regel 100 bis 300 Euro.“
Wer größere Mengen Bargeld oder andere Wertsachen zuhause aufbewahren möchte, benötigt einen zertifizierten Wertschutzschrank, der fest verankert ist. Dabei gibt es einiges zu beachten. Am besten vorab mit der Versicherung klären, welche Werte versichert werden sollen und welche Anforderungen der Wertschutzschrank erfüllen muss.
Und wie ist bei einem Bankschließfach der „Fall der Fälle“ geregelt? In der Hausratversicherung ist der Schließfachinhalt manchmal bis zu einer gewissen Summe mit abgedeckt. Hier lohnt sich ebenfalls ein Blick in den Vertrag, erläutert Gilles: „Einige Versicherungen bieten Kundenschließfachversicherungen an, die Bargeld bis zur vereinbarten Höhe ersetzen. Sie treten beispielsweise ein, wenn das Kreditinstitut überflutet wird oder die Schließfächer ausgeraubt werden.“