Im Frühjahr 1947 erscheint in München erstmals die amerikanische Zeitung »The Munich American Official Newspaper, Munich Military Post«. Sie informiert die in München stationierten amerikanischen Soldaten über Entscheidungen und Erlasse der Militärregierung ebenso, wie über Freizeitangebote oder Kulturveranstaltungen der Stadt.
Im Vordergrund stehen insbesondere Berichte über die von den Amerikanern organisierte kulturelle Versorgung der Münchner Bevölkerung. Dabei versuchte man auch gezielt auf Kinder und Jugendliche Einfluss zu nehmen. Die Vermittlung demokratischer Werte, an Stelle nationalsozialistischer Ideen und Vorstellungen, ist das Stichwort.
Vor allem Bürgerbräu- und Hofbräukeller spielen eine wesentliche Rolle. So werden nun im Haidhauser Bürgerbräu von amerikanischen Organisatoren Kurse und Diskussionsabende, Sport- und Musikveranstaltungen, Filmvorführungen und Ausflugsprogramme für GIs angeboten.
Im Hofbräukeller wiederum sind die Münchner vor Ort die eigentliche Zielgruppe.
Alsbald gibt es in den umfunktionierten Gasträumen neben Fortbildungskursen für Handwerker und sogar Tanzveranstaltungen für »Teenager«, auch eine 6.500 Bände starke Leihbücherei und eine von Amerikanern »gesponserte« Kinderklinik.
Über diese vergessene Welt in den Nachkriegsjahren von 1945 bis 1949 berichtet die Ausstellung im Haidhausen-Museum noch bis Mitte Mai und ist sonntags von 14 bis 18 Uhr, sowie Montag, Dienstag und Mittwoch von 16 bis 18 Uhr geöffnet.