Die Autobahndirektion schließt die Machbarkeitsstudie zum Autobahn-Südring ab

Unterhaching · A 99 – Anschlussstelle Unterhaching?

Unterhaching · Jetzt ist es amtlich: Die Studien der Autobahndirektion Südbayern haben ergeben, dass der Autobahnsüdring machbar ist. Für Unterhaching steht viel auf dem Spiel, da beide Einmündungen des Südrings in die A 995 unmittelbar oder in nächster Nähe des Gemeindegebiets liegen (siehe Planskizze).

Stärken und Schwächen des geplanten Autobahn-Ringschlusses

Der Knoten K 5 trifft fast genau auf Höhe der Isartalstraße auf die A 995, der Knoten K 12 tangiert Unterhaching in etwa auf der Höhe des Gewerbegebietes am Grünwalder Weg. Teile des Südrings sollen zwar untertunnelt werden, der Anschluss an die A 995 wird aber wohl in jedem Fall oberirdisch erfolgen. Damit ist die Gemeinde Unterhaching Hauptleidtragender bei einer Realisierung des Projekts.

Die Vorstellung der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie der Autobahndirektion stießen deshalb fast überall südlich von München und besonders im Hachinger Tal auf blankes Entsetzen und Ablehnung. Kritiker führten vor allem ins Feld, dass umwelt- und naturschutzrechtliche Belange massiv vernachlässigt und die Kosten des Projekt schöngerechnet wurden. Das bayerische Kabinett will noch vor der Sommerpause entscheiden, ob der Südring weiter geplant werden soll. „Ich hoffe, dass die bayerische Staatsregierung bei diesem Projekt gesunden Menschenverstand walten lässt und den Südring endgültig beerdigt“, so Bürgermeister Wolfgang Panzer in einem Brief an den Präsidenten der Autobahndirektion Südbayern. Die Auswirkungen auf bestehende und geplante Geothermievorhaben durch die Tunnelbaumaßnahmen seien in der Studie bisher ebenfalls überhaupt nicht gewürdigt worden, so Panzer weiter.

Der Widerstand gegen den Südring hat in Unterhaching bereits Tradition. Schon seit den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts organisiert sich in der Gemeinde der Protest gegen die Baupläne.

Politik und Öffentlichkeit in Unterhaching stehen geschlossen gegen den Südring. Diese Geschlossenheit wurde durch die einstimmige Resolution des Unterhachinger Gemeinderates im Jahr 2009 gegen dieses Projekt und dem eindrucksvollen Erfolg der Unterschriftenaktion „Lärmschutz statt Südring“ im Hachinger Tal ganz deutlich untermauert.

In der Ablehnung des Projekts steht die Gemeinde Unterhaching nicht allein. Zuletzt haben sich 13 Gemeinden im „Bündnis gegen den Autobahn-Südring“ zusammengeschlossen.

Speziell vonseiten der Gemeinde Unterhaching wird schon seit Jahren gefordert, endlich den Lärmschutz an den bestehenden Fernstraßen (A 8 und A 995) zu verbessern. Durch Fahrbahnsanierungen mit Flüsterasphalt, wirksame und überwachte Tempolimits auch tagsüber oder einer Einhausung und Tieferlegung von A 8 und A 995 könnten der südliche Landkreis München zu einem Bruchteil der Kosten eines Autobahnsüdrings wirksam entlastet werden.

Um auch den Aspekt des Lärmschutzes im Kampf gegen den Südring nicht zu vernachlässigen, hat der Unterhachinger Gemeinderat eine Petition an den Bayerischen Landtag gerichtet. Die Petition wird im Landtag im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit öffentlich behandelt.

Über den genauen Zeitpunkt der Debatte im Landtag werden wir Sie noch informieren.

Artikel vom 23.06.2010
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