Wasserburger Landstraße erhält lärmmindernden Fahrbahnbelag

Trudering · Auf leisen Rädern

Die Vorarbeiten haben bereits begonnen, in den Sommerferien wird die  Wasserburger Landstraße nur noch jeweils einspurig befahrbar sein.	Foto: pb

Die Vorarbeiten haben bereits begonnen, in den Sommerferien wird die Wasserburger Landstraße nur noch jeweils einspurig befahrbar sein. Foto: pb

Trudering · In den Sommerferien wird auf der Wasserburger Landstraße von der Friedenspromenade bis zur Stadtgrenze nach Haar ein lärmmindernder Fahrbahnbelag aufgebracht, der so genannte DSH-V (Dünne Schicht in Heißeinbau auf versiegelter Unterlage).

Bereits 2009 erhielt die Fürstenrieder Straße im Münchner Westen diesen Belag, während die Moosacher Straße im Norden und die Chiemgaustraße in Giesing einen so genannten »Splitmastix lärmarm« erhielten. »Das Geheimnis dieser neuen Asphalte liegt im speziellen Kornaufbau und im Hohlraumgehalt«, erklärt Baustellenkoordinator Richard Bartl. Hierdurch würde der Schall besser absorbiert.

Bartl betont jedoch, dass es sich bei dem neuen Fahrbahnbelag nicht um den umstrittenen »Flüsterasphalt« (OPA – Offenporiger Asphalt) handle, der in den letzten Jahren auf zahlreichen deutschen Autobahnen aufgebracht wurde. Dieser sei nicht stadttauglich, weil er unter anderem über die Poren entwässert, was in der Stadt nicht notwendig sei, weil es Randsteine gebe. Zudem sei dieser Asphalt sehr teuer. Der »Splitmastix« beispielsweise koste »nur« etwa 30 Prozent mehr als ein herkömmlicher Fahrbahnbelag.

Finanziert wird die Maßnahme über das Konjunkturpaket II des Freistaates Bayern. Die Stadt München hatte entsprechende Fördermittel für den Einbau lärmmindernder Fahrbahnbeläge auf mehreren Münchner Hauptstraßen beantragt und Erfolg gehabt. Auch Straßenabschnitte in der Landsberger Straße und in der Orleansstraße gehören dazu. Um die Fördermittel vom Freistaat Bayern zu erhalten, mussten bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein wie hohes Verkehrsaufkommen, eine hohe Besiedlungsdichte und ein sanierungsbedürftiger Zustand der Straße. All dies trifft auf die Wasserburger Landstraße zu: Rund 40.000 Kraftfahrzeuge pro Tag wälzen sich an den Geschäften und Wohnhäusern entlang, in den letzten Jahren sei an dem Fahrbahnbelag nur hier und da geflickt worden.

Wie viel Dezibel weniger die Anwohner künftig erwarten dürfen, ist nicht bekannt. »Es gibt bisher nur Erfahrungswerte auf Autobahnen, wo mit Geschwindigkeiten ab 80 km/h gefahren wird, aber wir versprechen uns eine deutliche Lärmminderung«, so Bartl. Das Projekt werde wissenschaftlich durch Lärmmessungen begleitet. Bisher gebe es bundesweit noch keine Erfahrungswerte für Großstädte. Es wurden in München auch bewusst zwei verschiedene Beläge eingesetzt, um den Erfolg oder Nichterfolg für beide beurteilen zu können. Während der »Splitmastix« aus einer einzigen 2,5 Zentimeter dicken Schicht besteht, befindet sich beim DSH-V unter der oberen 1,5 Zentimeter dünnen Schicht noch eine zweite Versiegelungsschicht, die die darunter liegende Tragschicht schützt und kein Wasser hindurchlässt.

Doch bis die neue Straße fertig ist, dauert es noch eine Weile. Derzeit laufen die Vorarbeiten, das heißt, alle Einmündungsbereiche von abzweigenden Straßen werden umgebaut und teilweise die Ampelanlagen erneuert. Ab 2. August wird die Wasserburger Landstraße dann nur noch einspurig in jeder Richtung befahrbar sein. Die großräumige Absperrung sei notwendig, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Um so wenig Fugen wie möglich und damit weniger lärmproduzierende Störungen zu erhalten, müsste man große Baufelder anlegen. Allerdings wird in zwei Abschnitten gebaut, das heißt drei Wochen lang am westlichen Teil, drei Wochen lang am östlichen Teil. Parken wird in dieser Zeit nur noch partiell möglich sein. Bis 10. September dauern diese Arbeiten, bis Ende September wird dann noch der Belag an die Seitenstraßen angepasst. Sybille Föll

Artikel vom 22.06.2010
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