Umgehungsstraße in Diskussion

Hohenbrunn · Planung geht weiter

Hohenbrunn · Das bestmögliche Ergebnis soll bei den langjährigen Planungen für die neue Umgehungsstraße herauskommen. Das braucht seine Zeit, obwohl die Verkehrsbelastung von Hohenbrunn-Dorf inzwischen massiv auf den Nägeln brennt. So kommt der Bau- und Umweltausschuss Verkehr bei seiner Entscheidung über die Trassenvarianten auch nur langsam voran. Immerhin brachte die jüngste Sitzung des Gremiums zwei konkrete Fortschritte.

Bis zur nächsten Sitzung sollen Angebote für eine Vorstudie zur Machbarkeitsstudie der Trassen von zwei ortsansässigen und drei auswärtigen Planern eingeholt werden. Und ein gemeinsamer Sitzungstermin für die zuständigen Bau- und Verkehrsausschüsse von Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Hohenbrunn steht jetzt fest. Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair berichtete, dass er sich mit seiner Amtskollegin Ursula Mayer auf den 21. Juli verständigt habe. Dann sollen im Hohenbrunner Feuerwehrhaus die Trassenvarianten des Verkehrsgutachtens von Prof. Harald Kurzak diskutiert werden, die beide Gemeinden betreffen. Ihre Entscheidung in der als »sensible« Angelegenheit bezeichneten Trassenfrage wollen die Hohenbrunner Räte auf das Fachwissen von Planern stützen. Dazu empfahl der Rathauschef aufgrund eines Gesprächs mit dem Straßenbauamt, nicht wie vorgesehen örtliche Planer heranzuziehen. Externe Planer hätten eine andere Sicht auf Hohenbrunn und würden allgemein als neutraler gelten. Dieser Vorschlag stieß auf geteilte Resonanz. Anton Fritzmaier (CSU) und Dr. Martina Kreder-Strugalla (Die Grünen) sprachen sich dafür aus, die ortsansässigen Ingenieurbüros mit ihrer Kenntnis der örtlichen Verhältnisse nicht außer acht lassen. Regina Wenzel (SPD) und Peter Berger (CSU) favorisierten dagegen externe Planer. Berger zufolge wisse man noch nicht, was man wolle. Aber es solle keinen großen Flächenverbrauch wie in Höhenkirchen-Siegertsbrunn, sondern eine sparsame und vernünftige Lösung wie in Putzbrunn geben.

Dazu seien gute Vorgaben notwendig, wie er sie von einem externen Planer erwarte. Schließlich veranlasste das Gremium Angebotsanfragen an zwei Münchner, einen Augsburger und zwei ortsansässige Planer. Die Kriterien für die Vorstudie sind aber noch offen. Die Grünen haben laut Kreder-Strugalla bereits ein Fragenraster entwickelt. Rüdiger Weber (SPD) regte an, die Kriterien in einer Klausur gemeinsam zu klären. Zur Bedeutung des Kurzak-Gutachtens für die Vorstudie gab es unterschiedliche Auffassungen. Nach Meinung des Zweiten Bürgermeisters Benno Maier (CSU) sollte das Gutachten die Grundlage bilden. Straßmair wies jedoch darauf hin, dass es oft missverstanden werde, etwa bei der kleinen Trassenvariante am Altlauf. Beim Kurzak-Gutachten gehe es nur um den Verkehrsfluss. Nach seiner ersten Einschätzung könne davon gegebenenfalls auch abgewichen werden. Kreder-Strugalla wollte das Gutachten nicht »total zerfleddert« sehen. Es sei ein Modell, das sich der Problemsituation annähere. Dazu stellte Berger fest: »Es ist nur ein Modell, aber nicht das Evangelium.«

esm

Artikel vom 16.06.2010
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