Baldhamer Ehepaar unterstützt Aidswaisen in Südafrika

Vaterstetten · Kommunionkinder spenden für Kinder in Not

Erich Bayer bei einer Verteilung. Foto: Privat

Erich Bayer bei einer Verteilung. Foto: Privat

Vaterstetten · Kürzlich feierten in der Baldhamer Pfarrei Maria Königin 61 Buben und Mädchen ihre Erstkommunion. Dazu gibt es in der Pfarrei eine schöne Tradition: Die Kinder spenden in der Dankandacht, in Relation zu ihren eigenen Geschenken, Geld für notleidende Kinder. Heuer kamen so rund 800 Euro für ein Aidswaisen-Hilfsprojekt in Südafrika zusammen.

Seit 13 Jahren engagiert sich der Baldhamer Erich Bayer zusammen mit seiner Frau Karin nun schon für die Ärmsten der Armen. Angefangen hat alles mit einem Aidshospiz in der Provinz KwaZulu-Natal, wo Bayer Schwester Lidia vom Orden der Missionsdominikanerinnen kennenlernte. Schwester Lidia betreut in ihrer Diözese, die fast so groß ist wie Bayern, etwa 2.500 Aidswaisen. Die Dunkelziffer der elternlosen Kinder ist aber viel höher, denn die Hütten der Einwohner liegen weit verstreut und manchmal erfährt Schwester Lidia deshalb erst spät oder womöglich gar nicht, wenn ein Kind seine Eltern durch Aids verloren hat. Die Ordensschwester versucht zunächst, die Betreuung durch Verwandte oder Nachbarn sicherzustellen.

Häufig aber sind diese Familien selbst so arm, dass sie kein weiteres Kind ernähren können. Schwester Lidia hilft bei der Beantragung der staatlichen Waisenunterstützung und bei der Beschaffung der dafür erforderlichen Papiere – keine leichte Aufgabe, denn nicht immer sind diese Unterlagen überhaupt vorhanden oder in einem brauchbaren Zustand.

Von der Antragstellung bis zur tatsächlichen Gewährung der Unterstützung vergehen oft bis zu zwölf Monate. In der Zwischenzeit versorgt Schwester Lidia die Familien mit den Nötigsten und da ist das Engagement von Erich Bayer höchst willkommen. Der Baldhamer sammelt in seiner Heimat Spenden, um damit Schulgeld, Schuluniformen und Bücher zu finanzieren.

Auch für eine Art psychologischer Betreuung für die oft schwer traumatisierten Kinder versucht er zu sorgen. Und der mittlerweile 72-Jährige hat sogar selbst mit Hand angelegt, um eine Schule zu bauen, in der rund 140 Aidswaisen unterrichtet werden. Denn nur durch Bildung und Aufklärung, davon ist der Baldhamer überzeugt, kann die Situation der Kinder auf lange Sicht verbessert werden. Spenden sind daher jederzeit herzlich willkommen.

Artikel vom 19.05.2010
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