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Entdeckungen bei Friedhofsführungen
Münchner Originale
So manch kuriose Entdeckung lässt sich auf den historischen Friedhöfen entdecken, etwa das Grab des Erfinders des U-Bootes Wilhelm Bauer auf dem Alten Nördlichen Friedhof. Foto: ms
München · Mit der allerersten Führung über den Alten Nördlichen Friedhof in der Arcisstraße am 7. Mai hat die Friedhofsverwaltung die Saison der beliebten Rundgänge über die geschichtsträchtigen Münchner Gottesäcker eingeläutet. Dabei erfahren die Teilnehmer nicht nur Anekdoten über so manch heute nicht mehr so bekannte, aber nichtsdestotrotz bedeutende Persönlichkeiten. Auch über Bestattungskultur und die Pflege der Friedhöfe heute erfährt man bei den kostenlosen Führungen viel.
Denn die Führer kümmern sich für die städtische Friedhofsverwaltung um Instandhaltung und Sicherheit der Anlagen, die die Münchner ja auch gern als Ruheoase oder Joggingrunde nutzen, manche aber leider auch für Bierfeste.
Wie im Alten Nordfriedhof wurde auch im Alten Südfriedhof der Bestattungsbetrieb 1944 eingestellt. Beide Friedhöfe stehen als Gesamtensemble unter Denkmalschutz und sind als Landschaftsbestandteil geschützt. Einen kostenlosen Rundgang über den Alten Südfriedhof, der bis Mitte des 19. Jahrhunderts der einzige Münchner Friedhof war, bietet die städtische Friedhofsverwaltung am Freitag, 21. Mai. Treffpunkt ist am Eingang Stephanskirche, Thalkirchner Straße 17. Beginn ist um 14 Uhr. Weitere Termine der etwa zweieinhalbstündigen Führung sind 18. Juni und 16. Juli.
Der Alte Südfriedhof wurde im Jahr 1563 eingeweiht und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Zahlreiche Persönlichkeiten, wie beispielsweise die Architekten Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner, der Maler Carl Spitzweg, Münchner Originale wie Franz Xaver Krenkl („Wer ko, der ko“) oder der „Finessensepperl“ und die Frauenrechtlerin Ellen Ammann haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Auch am Friedhof Bogenhausen, Bogenhauser Kirchplatz 1, findet am Freitag, 28. Mai, eine erste Führung statt.
Zum 200. Geburtstag des Amberger Heimatforschers Franz X. Schönwerth am 16. Juli, dessen Werke über die Oberpfalz jetzt wieder entdeckt und geschätzt werden und der auf dem Alten Nördlichen Friedhof begraben liegt, soll dort an diesem Tag eine weitere Tour stattfinden, denn der Zuspruch bei der ersten am 7. Mai war trotz ungemütlichen Wetters schon sehr gut. „Problem“, scherzt Führer Bertram Keiler, „ist nur noch die fränkische Mundart.“
Alle Führungen sind kostenlos, die Teilnehmerzahl ist begrenzt: Anmeldung unter Tel. 23 1 99-3 03, Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 12 Uhr, oder per E-Mail unter fhv-oeffentlichkeitsarb.rgu@muenchen.de.
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