Das Pepper-Theater feierte 15-jähriges Bestehen

Neuperlach · Rote, bequeme Sessel zum Geburtstag

Der Vorstand des Pepper-Trägervereins auf den neuen Stühlen (v. li.): Carlheinz Zobel, Marco Licht, Ingeborg Berger und Ulrich Knauer. Foto: aha

Der Vorstand des Pepper-Trägervereins auf den neuen Stühlen (v. li.): Carlheinz Zobel, Marco Licht, Ingeborg Berger und Ulrich Knauer. Foto: aha

Neuperlach · Die harten Zeiten sind vorbei: 94 neue rote Stühle erhielt der Pepper-Trägerverein e.V. zu seinem 15-jährigen Gründungsjubiläum von seinem Träger, dem Kulturreferat. Fast auf den Tag genau wurde im frisch renovierten »Pepper Theater« in der Thomas-Dehler-Straße 12 fröhlich und zugleich anspruchsvoll gefeiert. Carlheinz Zobel, der Geschäftsführer des Trägervereins, dankte Martina Gierl vom Kulturreferat sowie den Vertretern des Baureferats für die schnelle Renovierung sowie der pep-Verwaltung und dem Starbucks-Team für die Unterstützung.

Anschließend erzählte Ulrich Knauer, der Vorsitzende des Trägervereins, aus dem Schatzkästlein der Pepper-Historie. Hatte man als 1992 gegründetes »Kulturforum« noch ein Stadtteilkino geplant, wurde daraus bald mehr. Die eigenhändig renovierten Räume im Keller des heutigen Starbucks Cafés wurden im Februar 1995 mit einer Kabarett-Woche eingeweiht: auf harten, rosafarbenen, ausrangierten Kinostühlen, die auf abenteuerliche Weise aus Neuburg an der Donau herbeigeschafft worden waren. Der am 10. Mai 1995 gegründete Pepper-Trägerverein stellte anfangs etwa 60 Veranstaltungen pro Jahr auf die Beine, heute sind es an die 500, Proben eingerechnet. Als die Stadt 2003 das Theater schließen wollte, »konnten wir mit der sehr wohlwollenden pep-Verwaltung einfädeln, dass Starbucks das Café übernahm. Auch bei der Demonstration gegen die Schließung haben wir gemerkt, wie viel Rückhalt wir in der Bevölkerung haben«, erinnert sich Knauer. So konnte das Theater gerettet werden. Das Ziel des Trägervereins bleibt es, niveauvolle, aber niederschwellige Angebote bei fairen Preisen zu machen, wie Zobel betont. Die inzwischen 18 im Trägerverein zusammengefassten Vereine arbeiten dabei selbstständig. Zu ihnen zählt der Kulturkreis Ramersdorf Perlach e. V. (Klassik und Kabarett in der Mensa des Schulzentrums Nord), das Kulturforum Neuperlach e. V. (Pepper-Theater) und die Programmwerkstatt (Musik- veranstaltungen im Kulturhaus am Hanns-Seidel-Platz).

Im Jugendbereich will Marco Licht über das Projekt »JuStaKulti« noch mehr Jugendlichen Einblick in Kulturarbeit geben: »Sie sollen machen, was ihnen Spaß macht, aber sie müssen alles selber machen«, ist sein Konzept. Mit dem neuen Computersystem, welches das Kulturreferat im Kulturhaus einbaut, gibt es für Jugendliche bald noch mehr Anreize Videoclips zu produzieren und Lichtsteuerung zu erlernen. Als Geburtstags-Aufführung gab es Goethes »Faust I« vom Münchner Galerie Theater im »schönsten Kleintheater Münchens«, so Knauer.

Angela Boschert

Artikel vom 12.05.2010
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