»Sozialpolitischer Doppelschlag« der MUS-Sozialstiftung

Vaterstetten · Projektstart »Faire Milch« für Bedürftige

Landwirtschaftsmeister Walter Unkelbach übergibt an Manfred und Ute Schmidt (v. li.) zusammen mit Sparda-Bank Zweigstellenleiter Johann Rak und Ministerialrat Richard Balling (re.) den Scheck. Foto: ed

Landwirtschaftsmeister Walter Unkelbach übergibt an Manfred und Ute Schmidt (v. li.) zusammen mit Sparda-Bank Zweigstellenleiter Johann Rak und Ministerialrat Richard Balling (re.) den Scheck. Foto: ed

Vaterstetten · Wer glaubt, bei einer Lebensmitteltafel würden nur Überschusskäufe oder Reste ausgegeben, der irrt gewaltig – zumindest gilt das nicht für die Großgemeinde Vaterstetten. Denn vergangene Woche fiel der Startschuss für die Aktion »Faire Milch aus der Region für Bedürftige«, die die MUS – Sozial-Stiftung der Vaterstettener Eheleute Manfred und Ute Schmidt ins Leben gerufen hat.

Zwischen feuerroten Paprikaschoten und knackigen Salatköpfen stehen im Abgaberaum der Tafel ab sofort auch Milchtüten, und zwar keine banalen Tetrapacks aus dem Supermarkt, sondern sogenannte »Faire« Milch, die keine weiten Wege zurücklegen muss. Im Vaterstettener Gemeindeteil Hergolding hat Walter Unkelbach sein landwirtschaftliches Anwesen und beliefert von dort auf dem kürzesten Weg die Bedürftigen. Ministerialrat Prof. Richard Balling, in Vertretung des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten, begrüßt Schmidts »sozialpolitischen Doppelschlag«, da er nicht nur die Tafel sondern auch die heimische Landwirtschaft unterstütze. Der Vorsitzende und Gründer der Sozialstiftung, Manfred Schmidt, möchte damit auch im Rahmen seiner Möglichkeiten »einen bescheidenen Beitrag leisten, dass die heimische Landwirtschaft ihre wertvollen Erzeugnisse zu kostendeckenden Preisen vermarkten kann.« Aufgeteilt auf wöchentliche Teillieferungen von 60 bis 100 Litern hat die MUSS-Stiftung Vaterstetten mit dem Ehepaar Unkelbach zu Gunsten der Vaterstettener Tafel einen Milchlieferungs-Vertrag über insgesamt 4.000 Liter faire Milch zum Preis von 0,89 Euro abgeschlossen. Dieser Preis entspricht dem Ladenverkaufspreis und gilt in der bayerischen Milchwirtschaft allgemein als auskömmlicher Erzeugerpreis. Die Aktion soll zunächst ein Jahr laufen. Freilich stemmt die Stiftung die Kosten nicht alleine. Schmidt gehört der Vertreterversammlung der Sparda-Bank München an und konnte so sein Kollegium als Sponsor gewinnen. Das Kreditinstitut unterstützt diese Stiftungsaktion mit 2.000 Euro. Schmidt hofft nun auf Nachahmer, nicht nur um die Tafel weiterhin zu unterstützen, sondern auch um die gesamte Bevölkerung wieder mehr auf Lebensmittel aus heimischer Erzeugung aufmerksam zu machen und für die Landwirtschaft kostendeckende Preise zu ermöglichen.

Stefanie Ederer

Artikel vom 12.05.2010
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