Am 16. Mai, in Unterschleißheim: Ehrenamtliches Engagement für die Heimat

Unterschleißheim · Tag des offenen Museums

Wolfgang Christoph zeigt auf sein Lieblingsstück der Ausstellung: Ein Schwert, das im Klosterfeld gefunden wurde, aus der merowingischen Zeit (7. Jahrhundert).	Foto: sl

Wolfgang Christoph zeigt auf sein Lieblingsstück der Ausstellung: Ein Schwert, das im Klosterfeld gefunden wurde, aus der merowingischen Zeit (7. Jahrhundert). Foto: sl

Unterschleißheim · Die Stadt Unterschleißheim blickt heuer auf ein ganz besonderes Jahr: Sie blickt zum Einen auf ihre 1225-jährige Geschichte zurück und feiert zum Anderen noch ihre zehnjährige Stadterhebung. 2010 ist in Unterschleißheim ein einziges Festjahr mit einem vollen Veranstaltungskalender. Einer der vielen Mitwirkenden ist Wolfgang Christoph, 77 Jahre alt, Leiter des Heimatmuseums am Rathausplatz.

»1225 Jahre Unterschleißheim« – Grund genug für Christoph am Sonntag, 16. Mai, von 13 bis 18 Uhr zum Tag des offenen Museums einzuladen. Die Dauerausstellung im Heimatmuseum hat das Thema »Stadtgeschichte«. Anhand von Urkunden, archäologischen Funden und Infotexten über EDV können die Besucher – natürlich auch die Kleinen – Neues aus der alten Stadtgeschichte erfahren.

Wolfgang Christoph kennt sich aus – wie kaum ein Zweiter – mit der Geschichten Unterschleißheims und das, obwohl er eigentlich gar nicht aus der Gegend kommt. Vor 55 Jahren zog der gebürtige Bremer nach Bayern, nachdem er in Osnabrück Landwirtschaft studiert hatte. Zunächst wohnte er in Eching und arbeitete in Hollern als Baumeister. Schließlich zog er nach Unterschleißheim, wo er auch jetzt noch lebt. Seit 48 Jahren ist er mit Maria, einer gebürtigen Unterschleißheimerin verheiratet. 40 Jahre war er für die Raiffeisenbank in Lohhof tätig, wo er sich vom Lehrling zum Prokuristen hocharbeitete.

Als Christoph vor Jahren Manfred Fischer (Vorstand, Musikgesellschaft) traf, begannen sie heimatgeschichtliche Artikel für die Zeitung zu schreiben und entschlossen sich zudem ein Buch zu verfassen, welches dann auch 1984 mit dem Titel »Chronik einer Bürgerschaft« erschien. »Dabei handelt es sich um eine lose Blattsammlung, für die die Leute sich einen Buchrahmen kaufen können«, erklärt Wolfgang Christoph. Im Jahr 1985 präsentierte er seine Ausstellung unter dem Motto »Unterschleißheim 1200 Jahre« im Foyer des Rathauses. »Gesammelt hab’ ich schon immer gern«, lächelt der rüstige Rentner. Irgendwann aber nahm seine Sammelleidenschaft Überhand und nachdem der häusliche Keller schon recht vollgestellt war, drohte seine Frau, die gesammelten Werke rauszuwerfen. Wolfgang Christoph sprach daraufhin mit dem Bürgermeister, woraufhin die Idee des Heimatmuseums geboren wurde. Das war Mitte der 1990er-Jahre.

Die erste Ausstellung des Unterschleißheimer Heimtmuseums war 1997 und hatte das Thema »Der Boden, auf dem wir leben«. Seit rund zwölf Jahren leitet Wolfgang Christoph nun ehrenamtlich das Heimatmuseum. »Ich habe mich immer sehr für Geschichte interessiert«, so der Wahl-Unterschleißheimer, der stolz darauf ist, dass in den vergangenen zwölf Jahren 16.607 Menschen das Heimatmuseum besucht haben.

Das geschichtliche Interesse gab er auch an seine beiden Söhne Thomas und Gerald weiter. Thomas Christoph leitet die Stadtbibliothek in Unterschleißheim. Aber damit nicht genug: Als Rentner schrieb Christoph sich noch mal an der Universität ein und studierte unter anderem Bayerische Geschichte. Außerdem war er noch als Kulturreferent der Stadt Unterschleißheim beschäftigt und gestaltete maßgeblich das Kulturleben der Stadt mit und setzte sich zudem für den Erhalt der historischen Denkmäler ein.

Silke Leuendorf

Artikel vom 11.05.2010
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