Generali Haching verkürzt im Play-Off-Finale auf 1:2 – heute Heimspiel

Unterhaching · Überraschung in Friedrichshafen

Die Angriffe von Friedrichhafens Superstar Georg Grozer sind in Haching gefürchtet. Er muss allerdings erstmal die Niederlage verarbeiten. Foto: D. Glasl

Die Angriffe von Friedrichhafens Superstar Georg Grozer sind in Haching gefürchtet. Er muss allerdings erstmal die Niederlage verarbeiten. Foto: D. Glasl

Unterhaching · Am heutigen Mittwoch hat das Team von Generali Haching die große Chance im Play-Off-Finale um in der deutschen Volleyballmeisterschaft im Duell mit dem amtierenden Meister VfB Friedrichshafen nach Spielen auszugleichen. Nach dem überraschenden 3:1-Erfolg am Bodensee am Samstag gilt es nun den Rückenwind zu nutzen, und in ausverkaufter Generali Sportarena um 19.30 Uhr den Spieß umzudrehen. Mihai Paduretu setzt heute auf das Publikum.

»Wir wollen den Fans ein tolles Spiel präsentieren und setzen unsererseits auf die tolle Unterstützung der Zuschauer. Es soll ein großes Erlebnis werden«, so Hachings Chefcoach am Samstagabend. Nach der großen Freude blickte er aber gleich wieder nach vorne. Der erfahrene Trainer weiß, dass nur mit einer ähnlichen Vorstellung und Einstellung seines Teams Friedrichshafen auch heute zu besiegen ist. Paduretus Kollege Moculescu, der am Samstag mehrfach vehement mit dem Schiedsgericht haderte, zeigte sich trotzig: »Es hat ja keiner gesagt, dass wir in drei Spielen gewinnen müssen. Dann fahren wir halt noch mal nach Haching.« Seine Hauptaufgabe wird es sein, sein Team wieder aufzubauen. Die erfolgsverwöhnten Spieler waren am Samstag nicht nur enttäuscht, sondern geradezu geschockt. Superstar Grozer sprach von einem »schwarzen Tag«. Die Häfler sind es nicht gewohnt, mit Niederlagen umzugehen; vielleicht können sich Liefke, Steuerwald und Co. diesen Umstand zu Nutze machen. Sebastian Schwarz, der am Samstag wieder ein überragendes Spiel zeigte, ist sich sicher, dass »wir am Mittwoch genau so spielen müssen. Mit Mut, Leidenschaft und gutem Angriff«. Und die Mannschaft muss sich erneut als echtes Team präsentieren, in dem jeder für den anderen kämpft und die Mitspieler mitreißt. Genau diesen Gemeinschaftssinn ließen die Oberbayern in den ersten beiden Finals vermissen, doch zwei Teamsitzungen Ende letzter Woche verfehlten ihre Wirkung nicht. So lobte auch Trainer Paduretu den Charakter seiner Mannschaft. So war die Sensation in Friedrichshafen überhaupt erst möglich geworden.

Der amtierende deutsche Meister hatte seit drei Jahren kein Heimspiel mehr verloren, für Paduretus Team war es der erste Erfolg in der ZF-Arena überhaupt. Die Häfler zogen im ersten Satz schnell mit 4:1 davon, doch Haching hielt dagegen, lag zu den technischen Auszeiten mit 8:7 und 16:15 vorn. Schließlich ging der erste Durchgang zu 23 an Haching. Den zweiten Satz hatte Friedrichshafen im Griff. Der Meister lag stets mit drei bis vier Punkten vorn. Die Häfler holten den Satz zu 19. Der dritte Satz begann sehr eng, keinem Team gelang es sich abzusetzen. Beim Stand von 17:17 erhielt Friedrichshafens Zuspieler Lukas Tichacek die gelbe Karte, Friedrichshafen haderte mit den Unparteiischen, Haching nutzte die Unkonzentriertheit des Gegners und holte sich den Satz mit 25:23. Auch der letzte Satz war sehr eng, Haching blieb aber stets knapp in Führung. Denis Kaliberda beendete den Satz wieder zum 25:23. Mihai Paduretu setzt heute auf eine ähnlich starke Leistung seines Teams und auf die Unterstützung der Fans in ausverkaufter Halle. »Die Fans waren schon im zweiten Finale eine tolle Hilfe, gemeinsam ist der Ausgleich zum 2:2 nach Spielen möglich.« Sollte Generali Haching das heutige Spiel gewinnen, fände das entscheidende fünfte Spiel am Sonntag, 9. Mai, um 17 Uhr in Friedrichshafen statt. Die Klasse, die Generali Haching in den letzten Jahren gezeigt hat, kann die Paduretu-Truppe jetzt auch international unter Beweis stellen. Generali Haching tritt in der nächsten Saison in der Champions-League an. Durch den Pokalsieg im März hatte sich das Team sportlich qualifiziert. Nun wurden auch die finanziellen und organisatorischen Fragen geklärt. Mihai Paduretu freut sich über die Möglichkeit, endlich in der europäischen Königsklasse zu spielen: »Wir werden uns so gut wie möglich auf die großen europäischen Teams vorbereiten.« Die Fans dürfen sich auf drei Heimspiele in der Vorrunde freuen.

Artikel vom 05.05.2010
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