Koma-Saufen ein Problem bei Jugendlichen

Unterhaching · Randale Einhalt gebieten

Unterhaching · Von Skandalen oder ge­fährlichen Brennpunkten brauchte Stefan Schraut, Leiter der Polizeiinspektion 31, auf der Gemeinderatssitzung nicht berichten. »Unterhaching ist ein ruhiges Pflaster, die Bürger leben hier sicher«. Damit dies aber auch so bleibe, kündigte der Polizeichef schon jetzt eine härtere Gangart ein: Speziell gegen randalierende, alkoholisierte Teenager in den Grünanlagen oder Teilen des Landschaftsparks.

Aber auch auf Veranstaltungen wie etwa dem Sonnenwendfest des Burschenvereins hat die Polizei jetzt den Jugendschutz vermehrt im Visier.

»Saufen bis zum Umfallen ist momentan ein Problem in der jungen Generation«, erzählte Schraut. Nächtliche Ruhestörungen würden sich häufen, Beschwerden von Anwohnern nähmen diesbezüglich zu. Bisher zeigten eine verstärkte Präsenz der Polizei und die Einbindung von Jugendbeamten erste Erfolge. Man ginge mit Augenmaß vor, doch die Verfügbarkeit von Alkohol spiele zunehmend eine größere Rolle: »Wenn alle Läden bereits geschlossen haben, die ›Tanke‹ um die Ecke hat dann noch offen«, beschreibt der Erste Polizeihauptkommissar die Lage.

Deshalb würden jetzt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde einige Auflagen erlassen, die bereits auf der Sonnwendfeier am 19. Juni greifen sollen. Geplant seien unter anderem strenge Einlasskontrollen, Alkoholverbot rings um das Festgelände aber auch Aufenthaltsverbote für polizeibekannte Krawallmacher. »Es werden insbesondere die Schläger herausgepickt, die im Verlauf des letzten Festes im Herbst polizeibekannt wurden«, ergänzt auch Bürgermeister Wolfgang Panzer.

Zusätzlich gäbe es auch strenge Taschenkontrollen, um das Einschmuggeln von Alkohol durch Minderjährige zu unterbinden. Ein professioneller Sicherheitsdienst werde zusätzlich beauftragt, alle diese Maßnahmen zu unterstützen. Diese Vorgehensweisen geschehen im Namen eines störungsfreien Festes, zu dem auch in diesem Jahr wieder mehrere Tausend Besucher erwartet werden. Der Vorsitzende des Burschenvereins sei in die Planungen involviert. Schon in dieser Woche sei hier ein weiteres Gespräch diesbezüglich geplant, so Panzer. Auch für das Bürgerfest vom 25. Juni bis 4. Juli sollen ähnliche Maßnahmen in Angriff genommen werden.

Der Schutz der Jugend ist nur einer der vielen Bereiche, mit dem sich die Polizisten der PI 31 zu befassen haben. Insgesamt sind die Beamten im letzten Jahr 4973 Einsätze gefahren, allein 2124 davon in Unterhaching. Der PI-31-Chef gab zu bedenken: »In den letzten zehn Jahren haben die Einsätze um gut 40 Prozent zugenommen, die Anzahl der Polizisten hat sich aber nicht geändert!«. Dennoch konnten von den 978 Straftaten in der Gemeinde 512 Fälle aufgeklärt werden.

»Wir können natürlich nicht überall vor Ort sein, um so wichtiger ist die eingespielte Zusammenarbeit mit der Gemeinde, so wie beispielsweise jetzt beim Sonnenwendfest auch«, betonte Stefan Schraut

K. Kohnke

Artikel vom 28.04.2010
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