Diskussion um Studium mit Jugendlichen im Volkstheater

Maxvorstadt · Zukunft gesichert?

Im Volkstheater stellten sich unter anderem Wolfgang Heubisch und Oskar Holl den Fragen von Nele Seumer und Lucia Kolbeck (v. l.).	Foto: js

Im Volkstheater stellten sich unter anderem Wolfgang Heubisch und Oskar Holl den Fragen von Nele Seumer und Lucia Kolbeck (v. l.). Foto: js

Maxvorstadt · Bei einer Diskussion im Volkstheater haben sich Jugendliche vor allem um ihre berufliche Zukunft gesorgt. »Für Leute, die studieren wollen, müsste es viel mehr finanzielle Hilfen wie Stipendien geben«, sagte Lucia Kolbeck. Unzufrieden waren die Jugendlichen aus dem Stadtteil im Alter von 17 und 18 Jahren auch mit der Studienberatung in München. »Man muss Monate lang auf einen Termin warten«, kritisierte Kolbeck.

Auch fachlich lasse die Beratung zu wünschen übrig, rügte Simona de Fabritiis: »Sie empfehlen jedem, Betriebswirtschaftslehre zu studieren. Fragt man nach künstlerischen Fächern, kennt sich keiner aus.« Nele Seumer forderte: »Der öffentliche Nahverkehr sollte studentenfreundliche Tarife anbieten.« Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP), der gemeinsam mit den Jugendlichen der Einladung des Bezirksausschusses (BA) 3, Maxvorstadt, gefolgt war, hatte zwar keine konkreten Lösungen für diese Probleme parat.

Er empfahl den jungen Gästen jedoch, selbst politisch aktiv zu werden. Oskar Holl, Vorsitzender des BA 3, schloss sich diesem Rat an, empfahl den Jugendlichen aber, auf jeden Fall zu studieren und »regelmäßig Zeitung zu lesen«. Die Jugendlichen waren vom Vorschlag, selbst in die Politik zu gehen, indes wenig begeistert. »Mich interessieren diese Themen zwar schon«, sagte Lucia Kolbeck. Sie hat jedoch den Eindruck, dass man in der Politik nur sehr langsam etwas bewegen könne. Alexander Miklosy (RoLi), Vorsitzender des Bezirksausschusses (BA) 2, Isarvorstadt-Ludwigsvorstadt, bestätigte dies. »Ehrlich gesagt ist die Arbeit zäh und frustrierend.«

Allerdings erhalte sein Gremium zunehmend mehr Kompetenzen: »Früher konnte der BA noch gar nichts erreichen, aber jetzt wird es im Galopp immer mehr.« Nach vielen Jahren hat der Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA 3) erstmals wieder eine Jungbürgerfeier veranstaltet. Neben BA-Mitgliedern und Wolfgang Heubisch kamen auch Landtagsabgeordnete Isabell Zacharias (SPD) und Stadträtin Beatrix Zurek (SPD) ins Volkstheater. Auch der BA 2 hat kürzlich seine Jungbürger eingeladen. Unter dem Titel »Alt und Jung grenzenlos« trafen sich im Theater am Gärtnerplatz Senioren und Jugendliche, insgesamt rund 300 Gäste.

Der Nachbarbezirk musste sich jüngst mit deutlich weniger Besuchern begnügen: Nur fünf junge Anwohner sind der Einladung ins Volkstheater gefolgt. Lucia Kolbeck und Simona de Fabritiis fanden die Veranstaltung trotz fehlender Lösung in Sachen berufliche Zukunft interessant: »Minister Heubisch hat ganz normal mit mir geredet und mir von seinen Kindern erzählt«, sagte de Fabritiis. Auch Lucia Kolbeck fand die Veranstaltung interessant. Es hätten ihrer Ansicht nach nur mehr Jugendliche davon erfahren sollen. Julia Stark

Artikel vom 27.04.2010
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