Besonderer Pilgerweg im Münchner Norden wird beim Kirchentag eingeweiht

Freimann · 15 Kilometer Hoffnung

Die Organisatoren von »Macht Barmherzigkeit« aus Kirchen und Einrichtungen in Münchner Norden am Dominikuszentrum. Unter ihnen Pfarrer Norbert Ellinger (hinten, 2.v.l.) und Pater Günter Reitzi (hinten, l.), die die Idee zum Pilgerpfad hatten. F: ko

Die Organisatoren von »Macht Barmherzigkeit« aus Kirchen und Einrichtungen in Münchner Norden am Dominikuszentrum. Unter ihnen Pfarrer Norbert Ellinger (hinten, 2.v.l.) und Pater Günter Reitzi (hinten, l.), die die Idee zum Pilgerpfad hatten. F: ko

Freimann · Vor zwei Jahren haben Pfarrer Norbert Ellinger und Pater Günter Reitzi vom Angebot der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern erfahren, Fördergelder für Projekte zum zweiten Ökumenischen Kirchentag in München auszuschütten. Geld beflügelt die Phantasie. So auch die der beiden Geistlichen. Sie haben daraufhin den Startschuss für den städtischen Pilgerpfad »Macht Barmherzigkeit – Weg der Hoffnung im Münchner Norden« gegeben.

2. Ökumenischer Kirchentag, vom 12. bis 15. Mai

Zunächst wollten Ellinger, Pfarrer in der evangelischen Hoffnungskirche in Freimann, und Reitzi von der benachbarten katholischen Pfarrei Sankt Katharina von Siena ihr Vorhaben in der Fröttmaninger Heide verwirklichen. Der Pilgerweg dort scheiterte aber am Umweltschutz. »Es gab eine Zeit, in der alle Augen in München nach Norden geblickt haben«, sagte Norbert Ellinger. Gemeint hat der Pfarrer die historische Fürstenachse, die Kurfürst Maximilian II. Emanuel, kurz Max Emanuel, Anfang des 18. Jahrhunderts »in feudaler Manier« mit Wegen, die strahlenförmig auf Schloss Schleißheim zuführen, eingerichtet hatte.

Die Initiatoren des Pilgerweges kamen letztendlich zu dem Schluss, mit dem »Weg der Hoffnung« den laut Reitzi »barocken Machtweg« zu durchkreuzen. Entstanden sind sieben Kunstwerke an sieben Stationen, die »Sieben Werke der Barmherzigkeit« an Kirchen und sozialen Einrichtungen im Münchner Norden: Vom jüngsten kirchlichen Gebäude im Münchner Norden, dem Dominikuszentrum, können sich städtische Pilger auf die rund 15 Kilometer lange Strecke begeben. Von dort aus geht es weiter an der katholischen Pfarrei Mariae-Sieben-Schmerzen, dann zum Lichtblick Hasenbergl, dem Wichernzentrum der Diakonie Hasenbergl, dem Wohnstift Augustinum, der katholischen Kirche Sankt Katharina von Siena und der evangelischen Hoffnungskirche. Der Pilgerpfad endet am ältesten Bauwerk Münchens, der Fröttmaninger katholischen Heilig-Kreuz-Kirche.

Die Münchner Künstlerin Alix Stadtbäumer hat sieben Kunstwerke gestaltet »ohne auffordernd moralisch zu sein« und verständlich auch für diejenigen, die nicht unbedingt zur Kirche gehören würden. Als Motive hat sie Pflanzen gewählt, die aus weiß emailliertem Aluminium auf rot gefärbten Betonblöcken die »Sieben Werke der Barmherzigkeit« symbolisieren. Das Projekt hat etwas über 300.000 Euro gekostet. Der Löwenanteil kam vom Verein »Ausstellungshaus für christliche Kunst«. Auch die Kirchengemeinden haben einen finanziellen Teil beigetragen.

Der Pilgerpfad »Macht Barmherzigkeit – Weg der Hoffnung im Münchner Norden« wird beim Ökumenischen Kirchentag, 12. bis 16. Mai, am Freitag, 14. Mai, eingeweiht. Die Roseninstallation an der Hoffnungskirche wird bereits am Sonntag, 2. Mai, um 10.30 Uhr eingeweiht. Während des Kirchentages finden Führungen per Fahrrad statt. Zu allen Führungen können zwei Mal 20 Räder gestellt werden.

Die Termine dazu und weitere Informationen gibt es im Internet unter www.macht-barmherzigkeit.de. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 27.04.2010
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