Fortuna siegt 2:0, weil sie immer noch um den Aufstieg kämpft

München · TSV kann Düsseldorf nicht aufhalten

José Holebas (hier im Hinspiel gegen Düsseldorf) konnte am Sonntag nicht die erhofften Akzente setzen.	 Foto: Anne Wild

José Holebas (hier im Hinspiel gegen Düsseldorf) konnte am Sonntag nicht die erhofften Akzente setzen. Foto: Anne Wild

München · Wie soll man die Leistung des TSV vom Wochenende bewerten? Kräfte sparen, weil es ja um nichts mehr geht? Unprofessionell, weil man sich trotzdem nicht gegen eine Niederlage stemmt? Ganz so leicht kann man es sich nicht machen. Der 2:0-Erfolg von Fortuna Düsseldorf über die Löwen hat viele Gründe. Da wäre die Heimstärke der Rheinländer zu nennen, ebenso der Ausfall einiger Stammspieler und die lang ersehnte Rückkehr von Florin Lovin, der nach seinem Kreuzbandriss endlich wieder spielen konnte.

Er muss wieder ein Gefühl für das Spiel bekommen. Sowas geht nicht im Training und schon gar nicht von jetzt auf gleich.

Das 2:0 war aber auch ein Ergebnis, das dem Spielverlauf entsprach. Die Fortuna zeigte sich insgesamt zielgerichteter und bissiger als die Löwen. Die Mannschaft klammert sich allerdings noch an den allerletzten Strohhalm. Fünf Punke beträgt der Rückstand auf Platz drei und den FC Augsburg – rechnerisch ist das in drei Spielen noch machbar. Und dann versucht man auch wirklich alles. Ein großer Schritt in Richtung Erfolg ist ein früher Treffer. Das haben sich die Löwen auch zu Herzen genommen. Schon in der ersten Minute spielten sich Sascha Rösler und Peniel Mlapa die Bälle flink zu, doch der Abschluss blieb aus. Die Vorlage von rechts kam zu hoch herein, unerreichbar für Rösler.

Die Fortuna machte es besser und schlug die Löwen mit deren Waffen. Einen Eckball verwertete Jens Langeneke im zweiten Versuch zum 1:0. Zuvor war er noch am starken Torwart Gabor Kiraly gescheitert. Das alles spielte sich bereits in der dritten Minute ab. Fatal für den TSV, denn ab sofort kontrollierten die Düsseldorfer die Begegnung. In der ersten Hälfte waren die Gastgeber dem 2:0 näher als die Gäste dem Ausgleich, doch ein zweites Tor bekamen die gut 26.000 Zuschauer nicht mehr zu sehen.

Auch in der zweiten Halbzeit zeigten sich beide Abwehrreihen zu eng, um den Gegner zum Torerfolg kommen zu lassen. Wo die Disziplin nicht ausreichte, um den Gegner zu stören, kam Glück dazu. So dauerte es bis zur 92. Minute, als sich die größte Chance für die Fortuna ergab. Radhouène Felhi störte Marcel Gaus beim Eindringen in den Strafraum mit nicht ganz sauberen Mitteln. Der erfahrene Schiedsrichter Knut Kircher entschied auf Strafstoß – eine Gelegenheit, die Langeneke nutzte, um den Sack zuzumachen. Drei Spiele bleiben noch, dann ist die Jubiläumssaison zu Ende. Am Sonntag empfangen die Löwen Rot-Weiß Oberhausen, die den Klassenerhalt jetzt fast sicher haben. Die Woche drauf, am 2. Mai, geht es zum FC Augsburg, der weiter um den zweiten Platz kämpft, und beenden werden die Löwen die Saison vor heimischem Publikum gegen den 1. FC Union Berlin, der bis dahin den einen fehlenden Punkt zum sicheren Klassenerhalt auch geholt haben dürfte. Damit endet eine Saison mit schwerem Anlauf und optimistisch stimmender Rückrunde für die Löwen.

Artikel vom 20.04.2010
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