SPD-Bezirksausschuss-Mitglieder beantragen geplante Wandmalereien

Mehr Graffiti für Freimann

Graffiti-Kunst wie in der Autobahnunterführung an der Zinnienstraße (im Hintergrund) können sich Johannes Trischler und Siegfried Moser auch an anderen Freimanner Wänden vorstellen. Foto: ko

Graffiti-Kunst wie in der Autobahnunterführung an der Zinnienstraße (im Hintergrund) können sich Johannes Trischler und Siegfried Moser auch an anderen Freimanner Wänden vorstellen. Foto: ko

Freimann · Johannes Trischler und Siegfried Moser sind für Graffitis in Freimann. Aber Kunst soll es sein und keine wilden Schmierereien, sondern geplante Aktionen in Zusammenarbeit mit Freimanner Jugendeinrichtungen. Daher haben die beiden SPD-Mitglieder des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann (BA 12), in ihrem Gremium beantragt, dass »geeignete Flächen in Freimann zur künstlerischen Gestaltung mit Graffiti freigegeben werden«.

Trischler und Moser könnten sich vor allem bei Unterführungen, die so dunkel sind, dass beim Durchqueren Unwohlsein aufkommt, eine Aufwertung durch gesprayte Wandmalereien vorstellen. Bestes Beispiel ist die Autobahnunterführung an der Zinnienstraße. Dort sorgt das professionell gestaltete Graffiti, das laut Johannes Trischler von der Autobahndirektion Südbayern wahrscheinlich genehmigt ist, für eine freundliche Atmosphäre. Und selbst wenn es Betrachtern nicht gefällt, ist es Anlass für Gesprächsstoff. Trischler und Moser haben in der Unterführung nämlich schon beobachtet, dass Passanten stehenbleiben und sich darüber austauschen, ob ihnen die Wandmalerei nun gefällt oder nicht. Und genau die gegensätzliche Beobachtung haben beide nur einige hundert Meter weiter gemacht: Die U-Bahnunterführung am Hofreiterweg wird von den Nutzern eher schnell passiert. Hier gibt es nichts, was momentan zum Verweilen einladen würde. Nur einige hässliche Schmierereien an den Wänden, zudem werden an diesem Durchgang gerade Bauarbeiten verrichtet.

Die beiden BA-Mitglieder können sich vorstellen, dass in Jugendeinrichtungen mit dem Nachwuchs zunächst verschiedene Konzepte für Wandmalereien ausgearbeitet werden, aus denen eine kunstkompetente Jury, durchaus auch mit BA-Mitgliedern, einen Entwurf auswählt. Eine Resonanz zum Thema seitens der Jugendeinrichtungen gibt es bisher noch nicht. Zunächst habe man einen ersten Kontakt »als Testballon« zum Freizeitheim an der Burmesterstraße aufgenommen, sagt Johannes Trischler. Er und Moser gehen übrigens davon aus, dass geplante, genehmigte Graffitis auch erhalten bleiben und nicht übermalt würden. Denn ein Sprayer würde die Kunst eines anderen respektieren. Was etwa die Graffitis an den beiden Unterführungen an der Straße zum Aumeister zeigen würden. Datiert von 1990 seien die Werke bis heute erhalten.

Der Bezirksausschuss hat übrigens im Jahr 1999 schon einmal über das gleiche Anliegen abgestimmt, damals auf Initiative von BA-Mitglied Ekkehard Pascoe (Grüne). Die Stadt München lehnte den Antrag aber ab. Der BA hat damals mehrheitlich, aktuell mit einer Gegenstimme, für den Antrag votiert. Bevor Trischler und Moser sich jetzt an Jugendeinrichtungen in Freimann wenden, erwarten sie mit Spannung zunächst die erneute Antwort der Stadt. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 13.04.2010
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