3:1-Erfolg gegen Bielefeld in der Serie der Bedeutungslosigkeit

München · Löwen starten Schaulaufen mit einem Sieg

Ordentlich hat seine Mannschaft in dieser Saison abgeschnitten, nicht optimal. Wie viel kann Ewald Lienen noch aus den Löwen rausholen?	 Foto: Anne Wild

Ordentlich hat seine Mannschaft in dieser Saison abgeschnitten, nicht optimal. Wie viel kann Ewald Lienen noch aus den Löwen rausholen? Foto: Anne Wild

München · Arminia Bielefeld entwickelt sich zum Lieblingsgegner der Münchner Löwen. Der 1:0-Auswärtssieg am 20. November markierte den Beginn einer nicht für möglich gehaltenen Serie, jetzt im Rückspiel gingen die Löwen wieder als Sieger vom Platz. Der 3:1-Erfolg gegen eine Mannschaft, für die es nach dem vom DFB auferlegten Vier-Punkte-Abzug auch um nichts mehr geht, gehört in die Abteilung »Ergebnis-Kosmetik«. Platz sieben ist es jetzt, Platz sechs wäre noch realistisch – mehr wird für die Löwen in dieser Saison nicht mehr rausspringen.

Man kann nicht von einer verkorksten Saison sprechen. Im Vergleich zur letzten Spielzeit ist es für die Löwen diesmal doch ein Stück weit anders gelaufen. Gemessen am Anspruch und an der wirtschaftlichen Notwendigkeit, den Aufstieg zu schaffen, muss man schon konstatieren: Klassenziel verfehlt. Dafür waren allerdings die überflüssigen Aussetzer gegen die Abstiegskandidaten verantwortlich. Hätte der TSV von den elf liegengelassenen Punkten nur die Hälfte geholt und auf die unnötige Niederlage gegen Cottbus vergangene Woche ­verzichtet, würde die Mannschaft jetzt noch um den Aufstieg kämpfen.

In dieses Klagelied könnten allerdings auch die Tabellennachbarn des TSV einstimmen. Düsseldorf, Duisburg, Bielefeld, Greuther Fürth, sogar Paderborn hätten Platz drei im Visier, wenn nicht alle Mannschaften ein Tief hätten durchmachen müssen wie die Löwen. Hoffnungsvoll stimmt die Tatsache, dass die Löwen ihre 22 Punkte aus der Hinrunde schon nach 13 Spielen der Rückrunde geholt haben. Die Anzahl der Aussetzer nimmt ab. Gemessen an dem, was der TSV als Gesellschaft zu leisten imstande ist, ist das durchaus beachtlich und trotzdem: zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig.

Die Bedeutungslosigkeit der Begegnung vom Wochenende ließ die Spieler auf beiden Seiten befreiter agieren. Die Arminia litt allerdings erneut unter ihrer chronischen Glücklosigkeit, sodass das einzige Tor der Westfalen auch ein Löwe besorgen musste. Antonio Rukavina traf in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ins eigene Netz, nachdem Peniel Mlapa den TSV in der 21. Minute in Führung gebracht hatte.

Die weiteren Tore erzielten Stefan Aigner (57. Minute), Shootingstar der letzten Spiele, und Djordje Rakic in der Nachspielzeit. Jetzt stehen noch vier »Testspiele« gegen Düsseldorf, Oberhausen, Augsburg und Union Berlin an. Wirklich gewinnen muss nur Augsburg, um doch noch Platz zwei erreichen zu können, alle anderen haben ihr Ziel Klassenerhalt bereits fast sicher erreicht, im Fall Fortuna Düsseldorf höchstwahrscheinlich verfehlt, nämlich den Aufstieg.

Sollten die Löwen nochmals eine solche Serie wie zum Ende der Hinrunde schaffen, würde das noch volle acht Punkte bedeuten. Das wäre ein versöhnlicher Abschluss für die Fans, die sich im Jubiläumsjahr so sehr den Aufstieg gewünscht hatten. Noch sind die Löwen nicht so weit, aber die Tendenz stimmt immerhin schon weitgehend.

Artikel vom 13.04.2010
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