Teamspirit schon beim »Try-out« der Football-Neulinge

Feldkirchen · »Du schaffst das!«

Chris Ezeala (links) hat ganz schön zu kämpfen, denn Laura Stigler (rechts) ist dabei, ihm die »flag« abzuziehen. 	Foto: Kiesewetter

Chris Ezeala (links) hat ganz schön zu kämpfen, denn Laura Stigler (rechts) ist dabei, ihm die »flag« abzuziehen. Foto: Kiesewetter

Feldkirchen · Plötzlich versammeln sich alle eng um den Trainer, eine kreisförmige Ansammlung Jugendlicher. Jeder streckt einen Arm nach oben und versucht, mit der Hand den Mittelpunkt zu erreichen. In der Mitte wird etwas gesprochen, das Außenstehende nicht verstehen können, ganz im Gegensatz zu den letzten Worten: »One, two, three, LIONS!« Beim letzten Wort brüllen alle laut mit, die Gruppe löst sich sofort auf und macht sich an die nächste Trainingseinheit.

Ungewohnte Töne auf dem Sportplatz in Feldkirchen. Die »Lions«, seit Jahresanfang von Taufkirchen nach Feldkirchen übergesiedelt, hatten am 21. März alle interessierten Kinder und Jugendlichen zum American Football-»Try-out« eingeladen, einem unverbindlichen Probetraining. Bei Frühlingswetter mit angenehmen Temperaturen hatten sich an die 20 interessierte Kinder und Jugendliche eingefunden, der Jüngste war erst 6 Jahre alt, und auch ein Mädchen traute sich in die »Boygroup«. Ben Hammer, der Head Coach, also Cheftrainer, übernahm das warm up. Trippeling (schnelles Gehen mit nur einer Fußlänge), working on toes (laufen auf Zehenspitzen) und aus der Bauchlage heraus schnell loslaufen (»Speed, speed, speed!«), heizte allen richtig ein. Hammer trieb sie an: »Ich will euch atmen hören. Sauerstoff ist unser Benzin.«

Die Neulinge ließen es sich nicht zweimal sagen. Schon bei diesem Try-out kann man den ganz besonderen Teamspirit spüren, für den diese Sportart so bekannt ist. Wer nach einer Übung in die Gruppe zurückkehrt, wird von wirklich jedem mit Abklatschen begrüßt. Wer nicht so schnell ist wie die anderen, wird nicht hämisch belacht, sondern bekommt warmen Applaus und aufmunternde Zurufe von allen. »Kumm, des schaffst!« Keiner gibt auf.

»Das Tolle an dieser Sportart ist, dass jede Statur und Figur gebraucht wird, man muss nicht superschlank und drahtig sein.«, so die Vorstandsvorsitzende des TSV Feldkirchen, Brigitte Pfaffinger. »Das ist eine ganz nette Truppe, die gut zusammenhält.«, lobt sie die Footballer. Drei Teams gibt es bei den Feldkirchen Lions: Die Flagjugend (8- bis 14-Jährige), die Tacklejugend (15- bis 19-Jährige und die Herrenmannschaft (ab 19 Jahren). Die Flagjugend betreibt den Sport noch ohne Ausrüstung und ohne Körperkontakt. Marius Rogerson, Coach Flagteam: »Statt den Ballträger körperlich anzugreifen, geht es darum, ihm eine am Gürtel befestigte Flag, also Fahne, abzuziehen.«

Am Ende des Try-outs stand eine gemeinsame Übungseinheit mit allen drei Teams, ein erster Vorgeschmack auf die Anforderungen des American Football für die Neulinge. In voller Montur, also mit sogenannten pads, den wuchtigen Schulterschützern, und Helmen zeigten die Vereinsspieler den Einsteigern einige Spielzüge. Am Spielfeldrand standen die Eltern und beobachteten interessiert die ersten Football-Versuche ihrer Sprösslinge. Und auch Feldkirchens Bürgermeister Werner van der Weck kam zum Sportplatz, um erste Eindrücke der neuen Feldkirchener Sportgruppe zu gewinnen. Wer beim Try-out nicht dabei war, kann sich jederzeit auch jetzt noch für ein Probetraining anmelden unter 01 71 / 1 45 69 93 oder unter 01 78 / 1 37 55 62.

American Football – war da nicht noch was? Richtig! Football ohne Cheerleading – das geht ja gar nicht. Natürlich haben die Feldkirchen Lions auch Cheerleader, die »Dynasty Cheerleader«, eine sehr erfolgreiche Truppe.

Bei der letzten Regionalmeisterschaft Süd erreichten sie den 5. Platz und konnten sich für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren. Auch die »Dynastys« freuen sich über neue Aktive, übrigens auch über Jungs und Männer! Mehr Informationen unter www.dynasty-cheer.com. Gabriele Heigl

Artikel vom 06.04.2010
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