Seidlvilla-Ausstellung und Führungen zu Albert Langen

Schwabing · Gründer des »Simplicissimus«

Albert Langen in einer Zeichnung.	Foto: VA

Albert Langen in einer Zeichnung. Foto: VA

Schwabing · Noch bis 24. März ist eine Ausstellung über den Münchner Verleger Albert Langen und den »Simplicissimus« zu sehen: in der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, täglich, von 12 bis 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Die Ausstellung zeigt Dokumente zu Person und Verlag, sie wird begleitet von Vorträgen und Führungen auf den Spuren von Albert Langen. 1895 siedelte Albert Langen (1869-1909) mit seinem noch jungen Verlag von seiner zeitweiligen Wahlheimat Paris nach München in die Kaulbachstraße über, die bayrische Hauptstadt zog damals Künstler und Literaten aus ganz Europa an.

Franzosen, Skandinavier und Russen gaben dem Verlag ein europäisches Profil. Am 4. April 1896 erschien die illustrierte Wochenschrift »Simplicissimus« zum ersten Mal. Das Blatt prangerte falsche Moral und soziale Missstände an, nahm Polizei und Justiz, die Korpsstudenten, das Militär, die Oberschicht und sogar Kaiser Wilhelm II. und die Monarchie aufs Korn. Beschlagnahmungen des Blattes blieben nicht aus. Langen entzog sich seiner Verhaftung und leitete vier Jahre lang von Paris aus den Verlag.

1906 beugte er sich einer »Palastrevolution« seiner Mitarbeiter, sie wurden in einer GmbH zu Mitbesitzern des »Simplicissimus«. Mit dem »März« gründete er eine weitere Zeitschrift und beteiligte sich mit Enthusiasmus auch an innovativen technischen Projekten wie der Autorfirma »Züst«. Am 30. April 1909 starb Langen an den Folgen einer Mittelohrentzündung, die er sich im offenen Auto beim Nachjagen nach dem Zeppelin zuzog.

Artikel vom 23.03.2010
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