Beheizte Rampe ist Grünen ein Dorn im Auge

Sauerlach · Einsparnis kaum möglich

Um Unfällen vorzubeugen, wird die Auffahrtsrampe zur Sauerlacher Park & Ride Anlage elektrisch beheizt. Der immense Stromverbrauch ist der Grünen-Fraktion ein Dorn im Auge. |Foto: Pietsch

Um Unfällen vorzubeugen, wird die Auffahrtsrampe zur Sauerlacher Park & Ride Anlage elektrisch beheizt. Der immense Stromverbrauch ist der Grünen-Fraktion ein Dorn im Auge. |Foto: Pietsch

Sauerlach · Was in Island ganz normal ist, erscheint in Deutschland doch zumindest ungewohnt: Das Beheizen öffentlicher Flächen durch Strom, wie es bei der Parkdeckauffahrt der Park & Ride-Anlage in Sauerlach der Fall ist. 16.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr verbraucht die Auffahrtsheizung, die in der Frostperiode unfallfreies Fahren ermöglichen soll. Dazu kommen noch einmal jährlich 8.000 Kilowattstunden für die Beleuchtung der Anlage.

Damit verbraucht die Anlage jährlich mehr Strom als sechs durchschnittliche Einfamilienhäuser. Trotz des immensen Verbrauchs verlief die Diskussion um einen Antrag der Grünen-Fraktion zum energiesparenderen Betrieb der Anlage bei der letzten Sitzung des Gemeinderats mehr oder weniger ergebnislos. Zwar waren sich alle Räte einig, dass die elektrische Heizung nicht optimal ist, doch sieht die Gemeindeverwaltung derzeit keine Möglichkeit den Stromverbrauch der Anlage zu reduzieren. Lediglich auf die Zusage den »Energieverbrauch weiter kritisch zu beobachten« konnten sich die Räte einigen. Anlass für den Grünen-Antrag war eine Messung der Temperatur der Rampenoberfläche durch Gemeinderatsmitglied Axel Horn (Die Grünen) im vergangenen Dezember. Diese hatte in manchen Bereichen der Rampenoberfläche Temperaturen von bis zu 10 Grad Celsius ergeben. Doch eine aktuelle Überprüfung hatte ergeben, dass die Rampenheizung genau nach den Herstellerempfehlungen eingestellt ist. Eine gegen die ­Herstellerempfehlung niedrigere Einstellung könnte dagegen im Schadensfall Haftungsprobleme verursachen, warnte die Bürgermeisterin, lud Horn aber dennoch zur Unterstützung bei der Heizungsoptimierung ein. Ein Vorschlag, die Heizung künftig über das noch zu bauende Geothermie-Nahwärmenetz zu betreiben, stieß angesichts der zu erwartenden Kosten auf wenig Gegenliebe im Rat. 140.000 Euro würde die Umrüstung auf die neue Energiequelle kosten, schätzt die Verwaltung. Demgegenüber stünde beim derzeitigen Strompreis eine Kostenersparnis von jährlich nur etwa 500 Euro. Und auch bei der Beleuchtung sieht die Verwaltung kaum Sparpotential. Ohnehin würden schon energiesparende Leuchtstofflampen und Vorschaltgeräte verwendet. Zudem seien die Beleuchtungszeiten über einen Dämmerungsschalter geregelt, teilte Verwaltungsmitarbeiter Andreas Engelberger den Räten mit. Die einzige Möglichkeit hier Strom zu sparen, wäre die Lampen in der Nacht ganz auszuschalten. Dies kommt aber für Bürgermeisterin Barbara Bogner aus Sicherheitsgründen nicht in Frage.

Andrea Pietsch

Artikel vom 17.03.2010
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