Unterschleißheimer Rektoren beklagen Vandalismus und Unordnung

Unterschleißheim · Verwüstung an Schulen

Sprecherin Petra Halbig erklärt, die Stadt Unterschleißheim versuche, die Sportplätze der Schulen trotz vieler Vandalismusfälle offen zu halten.	Fotos: Julia Stark

Sprecherin Petra Halbig erklärt, die Stadt Unterschleißheim versuche, die Sportplätze der Schulen trotz vieler Vandalismusfälle offen zu halten. Fotos: Julia Stark

Unterschleißheim · Um den Bürgern zu ermöglichen, öffentliche Sportanlagen zu nutzen, sind die Sportplätze der Schulen in Unterschleißheim tagsüber offen – allerdings mit verheerenden Folgen. Die Schulleiter klagen über Verwüstungen und haben sich in einem Brief mit der Bitte, gegen das Problem etwas zu unternehmen, an die Stadt gewandt. Die Verwaltung will nun prüfen, wie man die Anlagen weiterhin zugänglich halten, aber dennoch vor Zerstörung schützen kann.

»Im Frühling, Sommer und Herbst sieht unser Sportplatz schlimm aus«, berichtet Monika Schmidt, die Leiterin der Grundschule an der Ganghoferstraße. Wo die Kinder ihrem Bewegungsdrang freien Lauf lassen sollen, liegen Zigarettenstummel und Scherben. Sogar Kondome und Spritzen habe sie schon gefunden, erzählt Schmidt und warnt: »Das ist nicht nur hässlich, sondern auch gefährlich.« Auch in den Sandgruben seien immer wieder Glassplitter gefunden worden, »wir müssen sie jedesmal durchsieben, bevor wir die Kinder dort spielen lassen.«

Doch nicht nur ihre Schule ist von Vandalismus betroffen – auch in der Michael-Ende-Schule und der Grund- und Hauptschule in der Johann-Schmid-Straße sind mutwillige Beschädigungen und Vermüllung an der Tagesordnung. »Die Anzahl der Fälle ist bedenklich, es besteht Handlungsbedarf«, sagt Petra Halbig, stellvertretende Pressesprecherin der Stadt. Wer die Übeltäter sind, sei nicht festzustellen. Sie könne sich jedoch nicht vorstellen, dass Sportler für die beschmierten Wände, zerschlagenen Scheiben und den Unrat am Boden zuständig seien. »Unser Ziel ist es, die Sportflächen weiter für die Bevölkerung offen zu halten«, betont sie. Schmidt indes ist sich sicher, dass Jugendliche auf den Anlagen und Pausenhöfen der Schule ihr Unwesen treiben. »Einmal haben wir welche erwischt, die wurden dann zu einem Dienst verdonnert und mussten die Wand streichen«, erzählt sie. Meist kämen die Täter jedoch unentdeckt davon.

Lösen will die Stadt das Problem nun durch einen runden Tisch. Schulleiter, Jugendbeirat und Vertreter des Jugendparlaments und der Vereine sollen in Kürze zu einem Treffen eingeladen werden. »Wir wollen die Nutzer der Anlagen und die Betroffenen zusammenbringen und die Lage besprechen«, kündigt Halbig an. Ziel sei es, Maßnahmen zu erarbeiten, durch die sowohl die Pausenflächen der Schulen, als auch die Schulsportflächen künftig besser vor äußeren Einflüssen geschützt werden können. Zu klären sei, wie man die freie Verfügbarkeit der Sportanlage dennoch weiterhin gewährleisten könne.

Schmidt indes hält von diesem Vorschlag wenig: »Ich weiß, dass unser Bürgermeister das nicht will, aber ich wäre dafür, dass der Sportplatz zugemacht wird.« Vor allem an den Wochenenden seien die Anlagen ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche. Verhindern könne man dies nur, wenn das Gelände abgeriegelt sei, »wenn sie sich dann trotzdem dort aufhalten, wäre das Hausfriedensbruch.« Mit einer Lösung, bei der die Sportanlagen weiterhin für jedermann verfügbar blieben, sei letztendlich niemandem gedient. Julia Stark

Artikel vom 16.03.2010
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