Malte Mohr von der Bundeswehr Uni will den WM-Titel

Neubiberg · Daumen drücken

Malte Mohr bei den deutschen Hallenmeisterschaften 2010 tritt jetzt sogar bei der WM an.	Foto: Kiefner

Malte Mohr bei den deutschen Hallenmeisterschaften 2010 tritt jetzt sogar bei der WM an. Foto: Kiefner

Neubiberg · Stabhochspringer Malte Mohr hat die Latte für die Hallen-Weltmeisterschaften vom 12. bis 14. März in Doha (Katar) hoch gelegt. Dort will der neue deutsche Hallenmeister und Zweite der Hallen-Weltrangliste beim Kampf um die Medaillen mitmischen. »Ich gehe mit breiter Brust in die WM«, sagt der 23-Jährige, der bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Neubiberg seinen Grundwehrdienst ableistet.

Denn die letzten Wettkämpfe sind für den begeisterten Neu-Münchner gut gelaufen. Mitte Februar überflog er in Leipzig 5,83 Meter und katapultierte sich damit in die Weltspitze der Stabhochspringer. Ende Februar schaffte er bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe 5,70 Meter im ersten Versuch. Weil der höhengleiche Alexander Straub (LG Filstal) drei Versuche brauchte, hatte Mohr den Meistertitel in der Tasche. Für beide war das auch die Fahrkarte zur Hallen-WM. Am vergangenen Wochenende nahmen sie dann die Stäbe beim internationalen Hallen-Meeting im französischen Liévin, der Generalprobe für Doha, schon wieder in die Hand. Mohr kam mit 5,50 Meter in dem Weltklassefeld auf einen geteilten vierten Platz.

Nun heißt es Daumendrücken für Doha, wo er sich Medaillenchancen ausrechnet. Unter anderen wird er auf den Olympiasieger und Weltmeister Steven Hooker aus Australien treffen, der seine Titelsammlung durch den des Hallen-Weltmeisters vervollständigen will. Und er wird auf den Hallen-Europameister Renaud Lavillenie aus Frankreich treffen, der in dieser Saison 5,85 Meter überquerte. »Hooker und Lavillenie, die 5,90 Meter und höher springen können, muss man auf der Rechnung haben. Aber auch die anderen Topleute sind nicht zu vernachlässigen«, meint er. »Wer zur WM fährt, der kann für eine Überraschung sorgen.«

Als einer der Youngster im deutschen Stabhochspringerlager, der sich gerne zu den »Young Guns« zählen lässt, will er es in Doha »richtig krachen lassen«. Dass er bei der deutschen Hallenmeisterschaft noch nicht ganz in Topform war, erklärt er damit, dass man die nicht solange durchhalten könne. Er setzt auf sein Steigerungspotenzial und will bei der Hallen-WM in Bestform sein. Darauf bereitet er sich seit Oktober 2009 bei der LG Stadtwerke München vor, wohin er vom TSV Bayer 04 Leverkusen wechselte und wo er als Stabhochspringer mit Tim Lobinger und Fabian Schulze im Topkader ist. Nicht nur die Stadt hat ihn gereizt. Nach München kam er vor allem aufgrund seines guten Kontaktes zu Lobinger, dem »erfolgreichsten deutschen Stabhochspringer, der schon zweimal die 6 Meter übersprungen hat«.

Hier ist für ihn das ganze Trainingsumfeld vielversprechend. Die Stabhochsprunganlage in der Werner-von-Linde-Halle am Olympiastützpunkt Bayern ist auf dem modernsten Stand. Die Trainingsgruppe um Routinier Lobinger ist optimal. Von Lobinger, den er seit langem kennt, kann er sich viele Anregungen holen. Auch zu seinem neuen Trainer, dem Südafrikaner Chauncey Johnson, hat er bereits ein gutes Verhältnis aufgebaut. Hinzukommt die Förderung durch die Bundeswehr. Als Zivildienstleistender hätte er, da ist sich der Sportsoldat sicher, keine vergleichbare Förderung erhalten.

Auch wenn er mit seiner beachtlichen Körpergröße von 1,93 Meter der Latte näher ist als viele seiner Konkurrenten, kam er erst auf Umwegen zum Stabhochsprung. In Bochum als Kind erfolgreicher Leichtathleten geboren, versuchte er sich zunächst im Schwimmen und Fußball. Nach seiner Entscheidung für die Leichtathletik arbeitete er ab 2003 mit dem Erfolgstrainer Leszek Klima in Leverkusen zusammen und war ab 2005 Mitglied beim TSV Bayer 04 Leverkusen. 2006 übersprang er bereits 5,71 Meter. 2009 waren es 5,80 Meter. Bei der WM in Berlin stand er im Finale. Doch er will höher hinaus, sucht Veränderung und neue Motivation. Das war, wie er sagt, für ihn auch der Motor nach München zu gehen und ins Stabartisten-Team der LG Stadtwerke München zu wechseln. esm

Artikel vom 09.03.2010
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