Veröffentlicht am 09.03.2010 00:00

Ludwigsvorstadt · Neckisch und farbenprächtig

Die Moriskentänzer lässt eine Tanzgruppe der TU regelmäßig lebendig werden.		 (Foto: Albert Scharger/TUM)
Die Moriskentänzer lässt eine Tanzgruppe der TU regelmäßig lebendig werden. (Foto: Albert Scharger/TUM)
Die Moriskentänzer lässt eine Tanzgruppe der TU regelmäßig lebendig werden. (Foto: Albert Scharger/TUM)
Die Moriskentänzer lässt eine Tanzgruppe der TU regelmäßig lebendig werden. (Foto: Albert Scharger/TUM)
Die Moriskentänzer lässt eine Tanzgruppe der TU regelmäßig lebendig werden. (Foto: Albert Scharger/TUM)

Auf den Spuren der Moriskentänzer von Nord­afrika bis München entführt ein Vortrag des LMU-Professors Prof. Dr. med. Dr. phil. Lorenz Welker: am Frei­tag, 19. März, um 19 Uhr, im Tunesischen Familien- und Kulturzentrum, Lindwurmstraße 41 – 43. Mit ihrem neckischen Grinsen, tollkühnen Pirouetten und farbenprächtigen Kostümen wirken die 1480 von Erasmus Grasser ursprünglich für den Ballsaal des Alten Münchner Rathauses geschnitzten Holzfiguren richtig lebendig.

Aber wo liegen eigentlich die Wurzeln der Moriskentänze?

Mit Moresca bzw. Moriskentanz wurde eine Gruppe von Tänzen des 15. und 16. Jahrhunderts bezeichnet, die terminologisch auf die Mauren, dann überhaupt die Araber oder generell auf die islamischen Heiden verwies.

Kennzeichnend für diese Tänze waren bizarre Bewegungen, stilisierte Kämpfe sowie Narrenkleid und Schellen; sie dienten der Abgrenzung dieser Erscheinungsform des Fremden, aber auch dem Reiz des Exotischen. Seit dem 16. Jahrhundert waren im »Moro«, dem Mohren, aber immer wieder auch die schwarzhäutigen Bewohner Afrikas präsent, ein Aspekt, der dann womöglich unter neuen Voraussetzungen (nämlich der Erfahrung schwarzer Menschen vor Ort als Folge des beginnenden Sklavenhandels) die Oberhand gewinnen konnte.

Zu welchen Melodien die Bewohner Nordafrikas getanzt und geschauspielert haben, ist jedoch nicht bekannt und bietet Anlass zu Spekulationen...

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