Firmprojekt: Trommeln, Radeln und Rätseln für Kabinda

Pliening · Großer Afrikatag

Schwester Eva-Maria (Foto ganz oben, 4. v. li.) im Kreise ihrer Kollegen vom Krankenhaus in Kabinda. Getrommelt wird am Sonntag auch in Pliening am Afrikatag. 	Foto: Privat

Schwester Eva-Maria (Foto ganz oben, 4. v. li.) im Kreise ihrer Kollegen vom Krankenhaus in Kabinda. Getrommelt wird am Sonntag auch in Pliening am Afrikatag. Foto: Privat

Pliening · Am 14. März ist Afrika zu Besuch in Pliening. Afrika? Gewiss ein schöner, ein interessanter Kontinent, voller Extreme: Dschungel und Wüste, Überfluss und Hunger, Mächtige und Ausgebeutete, Muslime, Christen und Naturreligionen. Aber was hat Pliening mit Afrika zu tun? Seit mehr als 15 Jahren unterstützt der Pfarrverband Gelting-Finsing das einzige Krankenhaus in Kabinda in der Republik Kongo durch Spenden und Aktionen.

Eine Ordensfrau und Ärztin, Schwester Eva-Maria, ist die Schwester der langjährigen Finsinger Pfarrgemeinderats-Vorsitzenden Elisabeth Fuß. Sie ist das verbindende Element zwischen dem Pfarrverband und dem mehr als 6.000 Kilometer entfernten Kabinda mit seinen gut 50.000 Einwohnern.

Für das diesjährige Firmprojekt in der Fastenzeit hat sich Gemeindereferentin Hedwig Geisberg etwas Besonderes ausgedacht. Unter dem Motto »Pfarrverband Gelting-Finsing goes to Kabinda« gibt es am Sonntag ein buntes afrikanisches Programm in Pliening.

Los geht es um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kirche Mariä Himmelfahrt in Gelting. Rhythmischen Schwung in die Liturgie wird der schwarzafrikanische Künstler Tola Sholana mit seiner Trommelgruppe bringen. Ab 11.30 Uhr geht es dann im Bürgerhaus Pliening weiter. Monika Fuß, die Nichte von Schwester Eva-Maria wird von ihren Eindrücken vor Ort berichten; sie ist erst vor wenigen Tagen aus Kabinda zurückgekehrt. Die passende musikalische Untermalung dazu gibt ein Trommelworkshop, an dem jeder teilnehmen kann.

Sponsoren haben schon fast 500 Euro für Kabinda gespendet – Geld, das allerdings am Sonntag erst noch erradelt werden muss. Beim Solidaritätsradeln auf Hometrainern bringt jeder Kilometer einen Euro. Das soll gedanklich 100 Kilometern entsprechen, die einen näher nach Kabinda bringen. Hedwig Geisberg: »Auf diese Idee sind wir gekommen, weil für Grundnahrungsmittel im Kongo jeder Euro etwa 100 mal so viel wert ist. Die Firmlinge werden sich auf die Hometrainer schwingen. Aber sie freuen sich natürlich über eine Ablösung.«

Wer nicht so sportlich ist, macht vielleicht lieber in der Rätselecke mit oder sieht sich beim afrikanischen Kunsthandwerk, auf der Schokostraße oder bei den Fairhandelsprodukten um. Den ganzen Tag über kann man per Beamer gezeigte Impressionen aus Afrika betrachten und an einem Foto- und Gedichtwettbewerb teilnehmen. Zur Stärkung gibt es eine typisch afrikanische Suppe, sowie am Nachmittag Kaffee und Kuchen. Hedwig Geisberg: »Unsere Firmlinge sind toll engagiert. Wir hoffen, dass viele Leute kommen und sie bei ihrem Engagement für Kabinda unterstützen. Dort werden einfachste Krankheiten, bei uns leicht behandelbar, zur ständigen Bedrohung. Das Team aus Ärzten, Pflegepersonal und Ordensleuten tut alles Menschenmögliche und dennoch fehlen oft Medikamente, und Verbandsmaterialien oder nur das Diesel für das Stromaggregat gehen aus. Wir wollen nicht immer nur von Gerechtigkeit reden, sondern diese auch in Taten umsetzen, damit Solidarität nicht nur ein Schlagwort bleibt.« gh

Artikel vom 09.03.2010
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