Werner Schmidbauer: Warum ihn die Leute in der Isar-Metropole so gut verstehen

„München ist für mich a gmahde Wiesn“

Multitalent mit Lausbuben-Lächeln: der geborene Münchner Werner Schmidbauer. Foto: VA

Multitalent mit Lausbuben-Lächeln: der geborene Münchner Werner Schmidbauer. Foto: VA

Er wirkt wie ein großer Lausbub und ist der Schwiegersohn-Wunschkandidat vieler Mütter: Fernsehmoderator, Liedermacher und Autor Werner Schmidbauer. Am 14. März tritt er zusammen mit Pippo Pollina in München auf. Wir haben vorab mit dem 48-jährigen Multitalent gesprochen.

SamstagsBlatt: Am 14. März treten Sie zusammen mit Pippo Pollina in München auf. Ihr Programm heißt „Eine Reise aus dem Süden in den Süden“. Was kann sich das Publikum darunter vorstellen?

Schmidbauer: Pippo Pollina und ich sind beide im tiefen Süden unseres Landes daheim: er in Sizilien am Meer, ich in Bayern in den Bergen. Im Süden haben die Menschen eine Eigenart zu denken. Wir haben festgestellt, dass sein Publikum meinem sehr nahe steht. Musikalisch werden wir die Zuhörer auf eine Klangreise in den Süden der Herzen entführen. Musikstile werden sich vermischen und befruchten, Texte fließend vom Italienischen ins Bairische wechseln.

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Immer wieder hört man, dass das Münchner Publikum ein schwieriges Publikum sei. Können Sie das bestätigen?

Schmidbauer: Überhaupt nicht. Ich habe von Anfang an in München gespielt und da offensichtlich mit meinem Dialekt gut reingepasst. Es hieß zwar immer, die Leute seien dort sehr verwöhnt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass München für mich „a gmahde Wiesn“ geworden ist, wo die Leute mich verstehen.

Sie sind in München geboren und aufgewachsen. Was fasziniert Sie an dieser Stadt?

Schmidbauer: München hat sich trotz aller Sanierungen eine gewisse Eigensinnigkeit bewahrt. Das finde ich sehr schön. Weniger gefällt mir allerdings, dass der Dialekt zunehmend verschwindet. In der Generation von meinem Vater konnte man noch einen Hasenbergler von einem Berg am Laimer dialektmäßig unterscheiden. Das ist heute nur noch schwer vorstellbar.

Sie haben in München Kommunikationswissenschaften studiert. Inwieweit ist Musik auch Kommunikation?

Schmidbauer: Musik ist die Kommunikation, die immer funktioniert. Ich habe mal ein Jahr in Afrika gelebt, dort bin ich allein mit meiner Gitarre wunderbar zurechtgekommen. Auch der Martin Kälberer ist das beste Beispiel: er singt nicht, aber er spielt auf der ganzen Welt.

Mit Martin Kälberer zusammen basteln Sie derzeit an Ihrer neuen CD „Momentnsammler“, die im Juli erscheint. Sagen Sie mir drei Momente in Ihrem Leben, die Ihnen in ganz besonderer Weise in Erinnerung geblieben sind.

Schmidbauer: Das ist eine gute Frage, die ein bisschen Zeit braucht. Aber so spontan fallen mir da jetzt die Geburtsstunden meiner drei Kinder ein. Da war jede Geburt auf ihre Weise etwas ganz Besonderes.

Sie sind nicht nur für Ihre Musik bekannt, sondern haben sich auch als Fernsehmoderator einen Namen gemacht. Sieben Jahre moderierten Sie „Dingsda“ – eine Kindersendung, 460 Mal „Live aus dem Alabama“ – eine Jugendsendung. Zufall?

Schmidbauer: Nein, das war nie Zufall. Ich hatte immer das große Glück, Dinge machen zu können, zu denen ich auch einen Bezug hatte, die zu meinem Lebensalter passten. „Live aus dem Alabama“ konnte ich zu meiner Jugendzeit moderieren. „Dingsda“ war ja genau genommen eine Sendung mit Kindern für Erwachsene, aber es hat gut zu mir gepasst, weil ich damals selbst gerade Vater geworden bin. Und als ich mich mehr in Richtung Natur orientierte, kam mir die Idee für das „Gipfeltreffen“, das ich dann auch glücklicherweise umsetzen konnte.

Ihr „Gipfeltreffen“, bei dem sie mit prominenten Gästen ein Gespräch während einer Bergwanderung führen, ist ein großer Erfolg. Ist es leichter, seinen Talkgästen unter Anstrengung kleine Geheimnisse zu entlocken als im gewöhnlichen Studio?

Schmidbauer: Viel leichter. Es ist zwar schwierig, sie dorthin zu kriegen, da sie einen ganzen Tag Zeit brauchen, aber wenn man die Leute erstmal am Berg hat, entsteht bei den meisten eine seelische Bereitschaft, Dinge zu erzählen, die sie sonst vermutlich nicht erzählt hätten.

Am Sonntag, 14. März, tritt Werner Schmidbauer zusammen mit Pippo Pollina im Audimax der Ludwig-Maximilians-Universität auf. Ihr Programm: „Eine Reise aus dem Süden in den Süden“. Beginn ist um 19 Uhr, Einlass um 18 Uhr. Karten gibt es zu 24 Euro zzgl. VVK-Gebühren unter Telefon 54 81 81 81 oder an den bekannten Vorverkaufsstellen.

Von Stefanie Moser

Artikel vom 04.03.2010
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