ADAC-Ratgeber-Motorrad: Was Sie beim Gebrauchtmaschinenkauf wissen sollten

Traum-Bike oder Schrott?

Vor dem Kauf sollte man die Maschine gründlich überprüfen. Die ADAC-Checkliste ist eine gute Orientierungshilfe.

Vor dem Kauf sollte man die Maschine gründlich überprüfen. Die ADAC-Checkliste ist eine gute Orientierungshilfe.

Egal, ob Kleinanzeige im örtlichen Wochenblatt oder Internet-Annonce: Beim Kauf eines Gebrauchtmotorrads muss man sich vor schwarzen Schafen in Acht nehmen. Im zweiten von insgesamt vier Teilen gibt der ADAC-Ratgeber-Motorrad Tipps, wie Sie sich nicht über den Tisch ziehen lassen.

Sind Sie auf ein Angebot aufmerksam geworden, klären Sie vorab am Telefon, ob die Maschine für eine Probefahrt zugelassen ist. Nehmen Sie zum Besichtigungstermin einen erfahrenen Begleiter mit. Sie laufen weniger Gefahr, Fehler zu übersehen und haben zudem einen Zeugen, falls es im Nachhinein zu Rechtsstreitigkeiten kommt. Denken Sie auch an eine Taschenlampe!

Der Blick aufs Bike

Rostbefall: Sind Korrosionsspuren am Auspuff, den Schweißnähten am Rahmen, an den Felgen, Speichen oder im Tank erkennbar?

Schleifspuren: Sie deuten auf eine harte Fahrweise, Stürze oder Unfälle hin. Vorsicht!

Dichtigkeit: Tritt Flüssigkeit aus dem Motorblock aus? An Vorderradgabel, Tank und Benzinhahn sowie am Vergaser dürfen keine Undichtigkeiten erkennbar sein.

Räder und Reifen: Die Räder müssen sich in beide Richtungen ohne Schleifgeräusche drehen lassen. Die Reifen sollten mindestens drei Millimeter Profiltiefe aufweisen.

Kettenantrieb: Lässt sich die Kette deutlich vom Kettenrad anheben, ist sie verschlissen.

Bremsen: Prüfen Sie die Oberfläche der Scheiben auf tiefe Rillen. Sind die Beläge ungleichmäßig abgenutzt oder nicht mehr stark genug?

Fahrwerk: Beispiel Lenkkopflager: Zur Überprüfung muss das Vorderrad in der Luft sein. Drücken Sie die Gabel nach vorne und hinten und drehen Sie den Lenker von Anschlag zu Anschlag. Es dürfen weder Spiel noch Widerstände spürbar sein. Sind die Lenkanschläge vorhanden oder verbogen?

Elektrik und Instrumente: Checken Sie die gesamte Beleuchtung, Kontrolllampen sowie die Hupe. Wasser- oder Kalkspuren an den Armaturen deuten auf Undichtigkeiten hin.

Die Probefahrt

Sie ist ein Muss, denn Mängel lassen sich so am besten feststellen. Achten Sie besonders darauf, ob die Kupplung beim Beschleunigen in einem höheren Gang rutscht. Zieht die Maschine zur Seite, liegt eventuell ein Rahmenschaden vor. Macht der Motor außergewöhnliche Geräusche oder stößt der Auspuff auffällige Rauchschwaden aus?

Zu guter Letzt sollten Sie den Verkaufspreis kritisch hinterfragen. Einen guten Anhaltspunkt liefert Ihnen der ADAC-Preisrechner im Internet. Anhand der Erstzulassung, des aktuellen Kilometerstands, der Leistungsdaten sowie der Modellbezeichnung kalkuliert Ihnen der Rechner den derzeitigen Marktwert.

Der Service ist exklusiv für Mitglieder, Adresse: www.adac.de, Rubrik „Info, Test & Rat, Unterpunkte „Motorrad“ und weiter auf der rechten Menüleiste „Gebrauchtwagen-Preis“. Unter dieser Rubrik hat der ADAC im offenen Bereich alles Wissenswerte rund um den Motorradkauf, spezielle Musterkaufverträge für Motorräder, eine Checkliste und zahlreiche Tipps zusammengestellt.

Fragen beantworten auch die Technik-Experten im ADAC-Prüfzentrum München, Ridlerstraße 35 (Nähe Heimeranplatz, am Mittleren Ring), 80339 München, Tel.: 089/51 95-177 oder E-Mail: technik@sby.adac.de.

Artikel vom 24.02.2010
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