Warum quietscht der Keilriemen?

Quietschen unter der Motorhaube? ADAC-Technik-Experte Thomas Schwarz sagt, warum.

Christoph Rittner, Taufkirchen, fragt: Aus dem Motorraum meines Autos kommen immer wieder Quietsch-Geräusche. Kann es der Keilriemen sein?

Mit großer Wahrscheinlichkeit. Ursache ist sehr häufig, dass der Antriebsriemen ausgeleiert ist und daher zu locker auf den Riemenscheiben sitzt. In älteren Automodellen ist der Antriebsriemen noch ein Keilriemen, in moderneren Fahrzeugen ein leistungsfähiger, langlebiger und wartungsarmer Flachrippenriemen. Seine Aufgabe ist es unter anderem, die Lichtmaschine anzutreiben. Im Winter steigt der Strombedarf Ihres Autos – und damit auch der Widerstand der Lichtmaschine. Die mögliche Folge ist, dass sich der Antriebsriemen ausdehnt und die Spannung nachlässt. Da aber nur ein gut gespannter Riemen die Kraft optimal von der Kurbelwelle auf die Lichtmaschine überträgt, kann bei einem ausgeleierten Exemplar beispielsweise die Helligkeit des Autolichts schwanken oder die Batterie schwächer werden. Auch Feuchtigkeit kann dazu führen, dass der Antriebsriemen rutscht und quietscht.

Bei manchen Automodellen hat er zusätzliche Aufgaben und treibt die Servolenkung oder die Wasserpumpe an. Fällt die Wasserpumpe nach einem Antriebsriemenriss aus, sollten Sie das Auto so schnell wie möglich anhalten, um einen Motorschaden durch Überhitzung zu vermeiden. Einen zu losen Antriebsriemen wieder zu spannen, ist oft nur eine Lösung auf Zeit. Bei den kleinsten Anzeichen auf eine ernsthafte Materialermüdung, vor allem aber bei einem sichtbaren Riss sollten Sie ihn komplett austauschen lassen. Bei der Montage des Antriebsriemens in älteren Fahrzeugmodellen kann sich der eine oder andere eventuell selbst helfen. Bei den neueren Modellen ist das aber nicht möglich, weil die Riemen im Motorraum sehr schwer zu erreichen sind. Hier sollte eine Werkstatt die Montage übernehmen.

Artikel vom 17.02.2010
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