Schleife führt über Neubiberger Gemeindegebiet

Perlach/Neubiberg · Neuer Lösungsansatz für Südanbindung

Neue Idee statt Gesamt-SAP: Schleife von der Straße »Am Hachinger Bach« nördlich um das Vivamus-Wohngebiet herum, bis auf die Universitätsstraße mit Anschluss an die Unterhachinger oder Unterbiberger Straße. Grafik: ABC-Fotosatz

Perlach/Neubiberg · Noch immer ist nichts endgültig entschieden über die Südanbindung Perlach (SAP). Der Zubringerverkehr für das Gewerbegebiet Perlach rast weiter durch die Weidener Straße, dem Gewerbegebiet selbst und der Gemeinde Neubiberg fehlen der Anschluss an die Autobahn 8, und Durchgangsverkehr belastet das Neubiberger Wohngebiet »Vivamus«.

Zu einer Diskussionsveranstaltung über »Verkehrsanbindung Gewerbegebiet Perlach / Südanbindung – Fluch oder Segen?« hatte die SPD Perlach kürzlich eingeladen und zahlreiche Anwohner der Weidener Straße, vor allem aber auch Neubiberger und Betroffene des Neuperlacher Gustav-Heinemann-Rings, waren in die Dietrich-Bonhöffer-Kirche am Dietzfelbinger Platz gekommen.

Die Suche nach einer Lösung sei die »Suche nach dem Königsweg« begrüßte sie Marina Achhammer, die Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA) 16 Ramersdorf-Perlach, und stellte ihnen eine »kompromissfähige« Straßenführung vor: von der Autobahnausfahrt Neubiberg nördlich um das »Vivamus«-Wohngebiet herum und dann von Norden auf die Universitätsstraße. Diese Strecke soll einen Anschluss an die Unterhachinger Straße und/oder die Unterbiberger Straße bekommen. Damit wäre Neubiberg über die Lilienthalstraße und das Gewerbegebiet Perlach über die Unterhachinger oder die Unterbiberger Straße an die Autobahn angeschlossen, das »Vivamus«-Wohngebiet und der südlich gelegene Ortskern wären nicht mehr von Durchgangsverkehr belastet. Vor allem bliebe die Weidener Straße vom Zubringerverkehr für das Gewerbegebiet verschont. Die SPD werde diese Lösung dem BA 16 als Antrag vorstellen, sagte Achhammer.

Diese Lösung habe allerdings zwei Knackpunkte. Zum einen führe sie über Neubiberger Gemeindegrund. Die Neubiberger, die an der Gesamtlösung SAP festhalten, müssten diesem Stummelanschluss zustimmen. Man müsse und wolle mit ihnen zusammen arbeiten, betonte Achhammer. Zum anderen werde das Naturschutzgebiet »Hachinger Bach« durch die Straße beeinträchtigt. Das werde eine Prüfung unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten erfordern, wie sie derzeit vom Planungsreferat für eine beantragte Quertrasse auf städtischem Grund erfolgt, die zwischen Unterhachinger und Unterbiberger Straße südlich der Nabburger Straße verlaufen soll. Sie brächte nach Prognoseberechnungen des Planungsreferats keine Entlastung für die Verkehrsmengen in Neuperlach Zentrum, die für die zu überplanende Verkehrsführung im Münchner Osten eine Rolle spielen. Aber sie brächte Entlastung für die gequälten Anwohner der Weidener Straße. Diese Quertrasse soll, das ergab die Diskussionsveranstaltung, vom BA 16 erneut beantragt werden. »Es ist nicht einzusehen, dass sie von der Stadt München aus Umweltschutzgründen abgelehnt wird, weil sie 250 Meter über Grüngelände geht, aber stattdessen über eine Südanbindung nachgedacht wird, die eine viel größere Strecke unberührtes Gelände mit Asphalt zuknallt«, brachte es ein Bürger auf den Punkt. Günther Dichtl (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses Bauvorhaben im BA 16, teilte mit, das Planungsreferat hielte die Gesamt-SAP zwischen Autobahnauffahrt Neubiberg und Carl-Wery-Straße inzwischen für unnötig, da über die Westumfahrung von Ottobrunn eine gute Anbindung der Carl-Wery-Straße an die Autobahn bestehe. Das Planungsreferat halte an der Gesamt-SAP fest, weil diese für die umliegenden Straßen die größtmögliche Entlastung bringt, betonte Thomas Vogel, der Referats-Sprecher gegenüber dem Südostkurier. Man prüfe aber derzeit Alternativen und wolle die Prüfungsergebnisse noch vor der Sommerpause dem Stadtrat vorlegen.

Angela Boschert

Artikel vom 17.02.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

• Perlach (weitere Artikel)
• Neubiberg (weitere Artikel)
• Südost-Kurier (weitere Artikel)

Login