Gymnasium bekommt keine weiteren Räumlichkeiten

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Verzicht auf Kellerräume

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Der Kampf einiger Gemeinderäte um Verbesserung des kommunalen Raumangebots durch Vollunterkellerung des Gymnasiumsneubaus scheint zu Ende. Während der jüngsten Gemeinderatssitzung nahm AFW-Fraktionssprecher Dr. Walter Kratsch­mann seinen diesbezüglichen Antrag zurück, den er in der Sitzung des Hauptverwaltungsausschusses (HVA) gestellt hatte.

Allerdings war das Zähneknirschen der Gemeinderäte beim Aus für das Kellerprojekt unüberhörbar. Alles begann – wie von den Räten zu hören war »völlig überraschend« – in der ersten Bauausschusssitzung des Jahres.

Bei der Vorstellung des Gymnasiumsentwurfs sprachen die planenden Architekten nur von einer sechzigprozentigen Unterkellerung. Der Schulzweckverband als Bauherr hatte sich noch vor Aufstellung der Ausschreibungskriterien mehrheitlich gegen die von der Gemeinde gewünschte Vollunterkellerung entschieden. Auch Architekt Franz Balda bezeichnete sie im Bauausschuss als kostspieligen Luxus. Sein Kollege Hans Gruber ergänzte, dass den örtlichen Vereinen durch das ausgeprägte Raumangebot des musischen Zweiges gut nutzbare Übungsräume zur Verfügung stehen würden. Doch ließ sich das Thema Vollunterkellerung so nur vorübergehend erledigen. Unter den Gemeinderäten hielt sich die Auffassung, dass das gemeindliche Raumangebot damit kostengünstig verbessert werden könne.

Mitten in der Haushaltsberatung im HVA brachte Kratsch­mann den Stein mit seinem Antrag ins Rollen, wobei ihn UB und SPD unterstützten. Am Ende wollte man sogar kommunale Eigenmittel in Höhe von mindestens 1,2 Mio. Euro in die Hand nehmen, um eine zusätzliche Kellerfläche von zirka 1.400 Quadratmetern zu finanzieren. Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) erklärte sich schließlich bereit, über eine Vollunterkellerung noch einmal im Schulzweckverband und bei Hochtief zu sprechen.

Von der Verbandssitzung konnte Mayer den Gemeinderäten dann nichts Gutes berichten. Der Vorstoß komme zu spät. Sie zeigte sich dabei verwundert, dass Gemeinderat Florian Sepp (UB) als Gutachter zur Kellerfrage keinen Antrag im Gutachterverfahren des Schulzweckverbands gestellt habe. Im Übrigen gehöre die Geheimhaltung nach außen zum PPP-Verfahren. Deshalb sei der Bauausschuss über den Bebauungsplan auch erst nach der Verbandsentscheidung für das private Konsortium informiert worden. Für den Fall, dass am AFW-Antrag festgehalten werde und das Verfahren neu aufgerollt werden müsse, malte sie ein düsteres Szenario. Dadurch käme es nicht nur zu Mehrkosten beim Gymnasiumsbau und zur Gefährdung des Fertigstellungstermins, sondern der Gemeinde drohe zudem eine Schadenersatzklage.

Hans Loidl (CSU) gab der Rathauschefin aus seiner Sicht als Architekt Schützenhilfe. Durch eine Vollunterkellerung gewinne man überwiegend Dunkelflächen, die beleuchtet, belüftet und beheizt werden müssten, aber trotzdem nicht als Aufenthaltsräume genutzt werden dürften. Michael Gaar (CSU) nannte die ganze Diskussion »eine Phantomdiskussion, die zu nichts hilft«. Die Gemeinde könne keinen Keller unter ein Gebäude bauen, das ihr nicht gehört und nicht gehören wird.

esm

Artikel vom 10.02.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...