Umfangreiches Faschingstreiben für Jung und Alt im Landkreis

Landkreis · Närrische Hochzeit

Manuela Fuchs, Petra Ulke, Sylvia Kretschmann, Melanie Adler und Andreas Lindner (von links) organisieren den 31. Gaudiwurm der Faschingsgesellschaft Feringa durch Pliening.	Foto: hgb

Manuela Fuchs, Petra Ulke, Sylvia Kretschmann, Melanie Adler und Andreas Lindner (von links) organisieren den 31. Gaudiwurm der Faschingsgesellschaft Feringa durch Pliening. Foto: hgb

Landkreis · Auch im Landkreis setzen die Närrinnen und die Narren zum Endspurt an. Einer der Höhepunkte dürfte am Samstag, 13. Februar, 9 bis 23.59 Uhr, in Poing die Faschingsbauernhochzeit sein; am Faschingsdienstag, startet in Pliening ab 14 Uhr am Herdweg der 31. Gaudiwurm der Gesellschaft Feringa. Bereits am Sonntag, 14. Februar, zieht der Faschingsumzug ab 13 Uhr vom Maibaum aus durch Oberföhring.

Die etwas andere Hochzeit in Poing sollte sich jedenfalls niemand entgehen lassen, diese Gaudi findet nämlich nur alle fünf Jahre statt: Brautpaar und die gesamte Hochzeitsgesellschaft sind Männer. Die »Braut« wird am Samstag um 9 Uhr am Hansnhof in Angelbrechting abgeholt. Punkt 13.33 Uhr findet dann am Maibaum die Trauung statt. Anschließend zieht die Truppe durch die Straßen in der Gemeinde. Ziel ist die Gaststätte Liebharts Bräuhaus, wo das Hochzeitsmahl eingenommen wird, ehe das Tanzbein geschwungen werden kann.

Der Gaudiwurm in Oberföhring – am Sonntag ab 13 Uhr beim Maibaum in Johanneskirchen – führt über die Johanneskirchner-, Freischütz-, Cosima-, Franz-Wolter-, Bernheimer- zur Oberföhringer Straße zum Ziel Bürgerpark Oberföhring, wo anschließend ein großes Faschingstreiben in der Vereinsgemeinschaft 29 stattfindet.

Wer diesen Wurm aus terminlichen Gründen verpasst, hat eine zweite Chance: Am Dienstag,16. Februar, 14 Uhr, startet in Pliening ab Herdweg in Richtung Ortsmitte der Zug noch einmal. Die Faschingsgesellschaft Feringa ist nämlich organisatorisch verbunden mit einem Ex-Prinzenpaar, das seit mehreren Jahren in Pliening lebt. Ziel des Umzugs ist der Eberlstadel am Dornbichlweg, wo der Kehraus stattfindet.

»Ein Prinzenpaar und der Faschingszug sind laut Vereinssatzung Pflicht, sonst müssten wir die Vereinigung auflösen«, erläutert Manuela Fuchs. Sie ist die sogenannte Managerin I der Faschingsgesellschaft Feringa. Ihr zur Seite stehen Petra Ulke, Sylvia Kretschmann, Melanie Adler – und der Quotenmann im Team, Andreas Lindner. »Er ist mein wichtigster Mann, er ist für die Finanzen verantwortlich«, so Fuchs schmunzelnd. Das Quintett trifft sich regelmäßig im Bürgerpark Oberföhring. Seit 1991 ist dort das liebevoll hergerichtete Domizil der Feringa. »Auf unser Heim sind wir richtig stolz«, betont Andreas Lindner. Auch andere Faschingsteams wissen den Treffpunkt zu schätzen.

Hierher kommen die Narren zur »Nacht der Aktivitäten« – die Aktiven feiern nach ihren Auftritten zusammen. Doch bis es jedes Jahr soweit ist, muss eine Menge Organisationsarbeit erledigt werden. Vorweg gilt es, diverse behördliche Genehmigungen einzuholen, Straßensperren zu veranlassen, die Busumleitungen während des Umzugs müssen gesichert sein, Sanitäter und Rettungsfahrzeuge für den Notfall sowie die Polizei zur Verkehrssicherung müssen am Beginn und am Ende des Zugs bereit sein. Und zuletzt kommen die »Lumpensammler«: Nach dem Ende des Gaudiwurms, hinter der Polizei, folgen die Straßenreiniger, die ein Aschheimer Unternehmen stellt. Chef des Betriebs ist ein Ex-Prinz, die Reinigung ist sein Beitrag zum Gelingen des Umzugs, der etwa eineinhalb Stunden dauert. Dabei sind die Narren fast fünf Kilometer unterwegs.

Basis für den Gaudiwurm ist die Zusammenarbeit mit dem Ex-Prinzenpaar in Pliening. Dort stehen in Hallen die Wagen und Zugmaschinen, dort werden die Anhänger geschmückt, ehe sie nach Oberföhring fahren. »Wohlgemerkt geschmückt, nicht bemalt«, betont die Managerin I. »Alle Motive werden aus Rosenservietten gefertigt, mehr als 14.000 Servietten in verschiedenen Farben werden von 300 Mitgliedern ›gezupft‹, das hat bei uns schon Tradition«, erzählt Manuela Fuchs. Zum Faschingsdienstag werden die Fahrzeuge dann nach Pliening gefahren, wo nach dem dortigen Umzug der Abbau ansteht.

Finanziert wird der Gaudiwurm aus Spenden und aus dem ›Vermögen‹ der Feringa. Mit knapp 3000 Euro kalkulieren die Verantwortlichen. Ein wesentlicher Kostenfaktor sind Bonbons: Allein die sechs Gruppen der Feringa streuen 250 Kilogramm Bonbons unter die erwarteten 1.000 Besucher, von denen in der Vergangenheit viele den ganzen Weg mitgelaufen sind. Oberbürgermeister Christian Ude, immer wieder Gast in Oberföhring, ist dieses Jahr nicht dabei – er wird vertreten von Stadträtin Claudia Tausend. Helmut G. Blessing

Artikel vom 09.02.2010
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