Am Sonntag findet in Oberföhring der 31. »Gaudiwurm« statt

Oberföhring · Fünf Kilometer Spaß

»Feringa Radau« heißt es am Sonntag wieder beim traditionellen Gaudiwurm der Feringa in Oberföhring. Die Dekoration der Wägen besteht aus gezupften Rosenservietten. 300 Mitglieder haben dafür Hand angelegt!	Foto: Feringa

»Feringa Radau« heißt es am Sonntag wieder beim traditionellen Gaudiwurm der Feringa in Oberföhring. Die Dekoration der Wägen besteht aus gezupften Rosenservietten. 300 Mitglieder haben dafür Hand angelegt! Foto: Feringa

Oberföhring · Die Närrinnen und Narren in und um Bogenhausen setzen zum Endspurt an: Absoluter Höhepunkt ist am Sonntag, 14. Februar, der 31. Gaudiwurm der Faschingsgesellschaft Feringa. Fast 20 örtliche sowie Münchner Vereine und Gruppen beteiligen sich an dem traditionellen Umzug. Start des Faschingsumzuges ist um 13 Uhr beim Maibaum in Johanneskirchen. Der Weg des Zugs führt über die Johanneskirchner-, Freischütz-, Cosima-, Franz-Wolter-, Bernheimer- zur Oberföhringer Straße mit dem Ziel Bürgerpark Oberföhring.

Dort findet anschließend ein großes Faschingstreiben in der Vereinsgemeinschaft 29 statt. Wer den Gaudiwurm aus terminlichen Gründen verpasst, hat eine zweite Chance: Am Dienstag, 16. Februar, 14 Uhr, startet in Pliening ab Herdweg in Richtung Ortsmitte der Zug noch einmal. Die Faschingsgesellschaft Feringa ist nämlich organisatorisch verbunden mit einem Ex-Prinzenpaar, das seit mehreren Jahren in Pliening lebt.

Nachdem in der Saison 1978 drei Dutzend junge Leute viel Spaß am Fasching hatten, wurde im Mai die Feringa durch den Eintrag ins Vereinsregister gegründet. Zwei Jahre später dann der erste Gaudiwurm. Bis heute fand bis auf eine Ausnahme während des Golfkriegs 1991 alljährlich der Umzug statt. Denn: »Ein Prinzenpaar und der Faschingszug sind laut Vereinssatzung Pflicht, sonst müssten wir die Vereinigung auflösen«, erläutert Manuela Fuchs. Sie ist Managerin I der Feringa, »die Hierarchie und die Bezeichnungen, beispielsweise Vorstand oder Kassier, wie bei anderen Vereinen, wollten wir nicht haben«, erläutert die junge Frau, die das Herz der Feringa ist. Ihr zur Seite stehen Petra Ulke (Managerin II), Sylvia Kretschmann (für die Jugend zuständig), Melanie Adler – und der Quotenmann im Team, Andreas Lindner. »Mein wichtigster Mann, denn er ist für die Finanzen verantwortlich«, so Fuchs schmunzelnd.

Das Quintett trifft sich regelmäßig im Bürgerpark, wo die Vereinsgemeinschaft 29 ihre Häuser und Räume hat, zu den Vorbereitungen. Seit 1991 ist auch dort das liebevoll hergerichtete Domizil der Feringa, im Haus 6. »Auf unser Heim sind wir richtig stolz«, betont Andreas Lindner. Auch die Faschingsgesellschaften aus München und der Umgebung wissen den Treffpunkt zu schätzen. Hierher kommen die Narren zur »Nacht der Aktivitäten« – die Aktiven feiern nach ihren Auftritten zusammen. Doch bis es jedes Jahr soweit ist, muss eine Menge Organisationsarbeit erledigt werden. Vorweg gilt es, diverse behördliche Genehmigungen einzuholen, Straßensperren zu veranlassen, die Busumleitungen während des Umzugs müssen gesichert sein, Sanitäter und Rettungsfahrzeuge für den Notfall sowie die Polizei zur Verkehrssicherung müssen am Beginn und am Ende des Zugs bereit sein.

Und zuletzt kommen die »Lumpensammler«: Nach dem Ende des Gaudiwurms, hinter der Polizei, folgen die Straßenreiniger, die ein Aschheimer Unternehmen stellt. Chef des Betriebs ist ein Ex-Prinz, die Reinigung ist sein Beitrag zum Gelingen des Umzugs, der etwa eineinhalb Stunden dauert. Dabei sind die Narren fast fünf Kilometer unterwegs.

Basis für den Gaudiwurm ist die Zusammenarbeit mit dem Ex-Prinzenpaar in Pliening. Dort stehen in Hallen die Wagen und Zugmaschinen, dort werden die Anhänger geschmückt, ehe sie nach Oberföhring fahren. »Wohlgemerkt geschmückt, nicht bemalt,« betont die Managerin I. »Alle Motive werden aus Rosenservietten gefertigt, mehr als 14.000 Servietten in verschiedenen Farben werden von 300 Mitgliedern ›gezupft‹, das hat bei uns schon Tradition«, erzählt Manuela Fuchs. Zum Faschingsdienstag werden die Fahrzeuge dann nach Pliening gefahren, wo nach dem dortigen Umzug der Abbau ansteht.

Finanziert wird der Gaudiwurm aus Spenden und aus dem ›Vermögen‹ der Feringa. Mit knapp 3.000 Euro kalkulieren die Verantwortlichen. Ein wesentlicher Kostenfaktor sind Bonbons: Allein die sechs Gruppen der Faschingsgesellschaft streuen 250 Kilogramm Bonbons unter die erwarteten 1.000 Besucher, von denen in der Vergangenheit viele den ganzen Weg mitgelaufen sind. Oberbürgermeister Christian Ude, immer wieder Gast in Oberföhring, ist dieses Jahr nicht dabei – er wird charmant vertreten von Stadträtin Claudia Tausend.

Hans G. Blessing

Artikel vom 09.02.2010
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