Beschleunigung Buslinie 55: 16 Ampeln müssen umgestellt werden

Waldperlach · Millionensumme für drei Minuten

Die Buslinie 55 soll Richtung Waldheimplatz drei Minuten kürzer unterwegs sein. Foto: aha

Die Buslinie 55 soll Richtung Waldheimplatz drei Minuten kürzer unterwegs sein. Foto: aha

Waldperlach · So gut wie beschlossen ist die Beschleunigung der Buslinie 55 zwischen Diakon-Kerolt-Weg und Waldperlach zum nächsten Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010. Sie soll eine Fahrzeitverkürzung von drei Minuten in Richtung Waldheimplatz und von zwei Minuten in Richtung Ostbahnhof bringen. Dafür müssen auf zirka 6,5 Kilometer Länge 16 Ampeln für die ÖPNV-Vorrangschaltung aufgerüstet und 50 Funkbaken installiert werden, damit herankommende Linienbusse erkannt werden und für diese auf Grün geschaltet wird.

Die Kosten für diesen Austausch, Umbau und Neubau der Ampeln belaufen sich auf 3,246 Millionen Euro. Davon entfallen rund 1,78 Millionen Euro – der Baureferatsanteil – auf bereits abgeschriebene Anlagen und würden kurz- bis mittelfristig sowieso anfallen. 1,135 Millionen Euro Neuinvestition kommen aus dem 20 Millionen-Budget für Busbeschleunigungen der Stadt. Den Rest der Kosten, 333.000 Euro, trägt die SWM GmbH. Die Vollversammlung des Stadtrats muss der Gesamtinvestition noch abschließend zustimmen, »wird das aber erfahrungsgemäß tun, da der Fachausschuss bereits mehrheitlich zugestimmt hat«, erklärt Alexander Doll vom Referat für Arbeit und Wirtschaft. Die Beschleunigung ist Teil des 10-Jahres-Programms zur Modernisierung der zehn stärksten Buslinien der MVG, das der Münchner Stadtrat im Juli 2005 beschlossen hat. Von der Beschleunigung der MetroBus-Linie 55 profitieren auch die Linie 198 (Neuperlach Zentrum – Klara-Ziegler-Bogen) sowie Teilabschnitte der Linien 139, 197 und 199, die parallel verlaufen. Komplett beschleunigt sind bereits die MetroBus-Linien 52, 53 und 58 sowie der StadtBus 155. Neben der kürzeren Fahrzeit wird der Fahrplan besser eingehalten, die Fahrgäste kommen also pünktlicher an ihr Ziel, so die MVG, und die Fahrt an sich werde harmonischer, weil die Fahrzeuge weniger oft bremsen und wieder anfahren müssen.

Für die MVG bedeutet die Investition Einsparungen von insgesamt rund 160.000 Euro, da auf der Strecke ein Gelenkbus weniger gebraucht wird, was Fahrzeug-, Energie- und Personalkosten reduziert. »Dieses Geld wird frei, um an anderen Stellen im Netz Verbesserungen, wie z. B. Taktverdichtung, zu ermöglichen«, sagt MVG-Pressesprecher Christian Miehling. Auf die Frage, ob hier an die Forderung, den 10-Minuten Takt an der Haltestelle »Waldperlach« wieder einzuführen, gedacht wurde, antwortete er: »Die Prüfung ist abgeschlossen, das Ergebnis liegt aber noch nicht vor«. Bisher wurde das abgelehnt, weil die MVG dann einen Bus mehr einsetzen müsste und man den nach Putzbrunn fahrenden Fahrgästen die Schleifenfahrt über die Haltestelle »Waldperlach« nicht zumuten könne. »Taktverdichtung an anderen Stellen wird zwar seit Beginn der Beschleunigungen bei Tram und Bus versprochen, aber der Erfahrung nach geschieht es dann doch nicht«, sagt Andreas Nagel von der Aktion Münchner Fahrgäste. Aber er betont: »Die Beschleunigung der Linie 55 ist dennoch zum Nutzen aller«. Immerhin zählt sie rund fünf Millionen Fahrgäste pro Jahr. »Die Fahrpläne werden an die wichtigen Knotenpunkte angepasst«, betont Michael Solic von der MVG. Ob die Fahrgäste dann aber zum Beispiel in Neuperlach Zentrum die U-Bahn besser erreichen, kann er derzeit noch nicht sagen.

aha

Artikel vom 27.01.2010
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