Gedenkabend zum Thema „NS-Raubzug“

Maxvorstadt · Noch nicht bewältigt

Zentrale der Macht, das Areal rund um den Königsplatz. Wo einst das „Braune Haus“, die Parteizentrale der NSDAP, stand (rot markiert) soll das NS-Dokumentationszentrum entstehen. Foto: „Das NS-Dokumentationszentrum“, Kulturreferat 2007

Zentrale der Macht, das Areal rund um den Königsplatz. Wo einst das „Braune Haus“, die Parteizentrale der NSDAP, stand (rot markiert) soll das NS-Dokumentationszentrum entstehen. Foto: „Das NS-Dokumentationszentrum“, Kulturreferat 2007

Maxvorstadt · Einen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus veranstaltet der Bezirksausschuss Maxvorstadt am Mittwoch, 27. Januar, im Fürstensaal der Bayerischen Staatsbibliothek, Ludwigstraße 16. Beginn ist um 19 Uhr. Der Abend steht unter dem Schwerpunktthema „NS-Kunst-Raub, NS-Raub-Kunst. Ein Thema für das NS-Dokumentationszentrum München?“ Die Einführung hält Klaus Bäumler.

Danach spricht Stefan Koldehoff über „Die Bilder sind unter uns“: Das Geschäft mit der NS-Raubkunst. Veranstalter sind neben dem Kulturreferat diverse Kirchengemeinden der Maxvorstadt, die verschiedenen Hochschulgemeinden von LMU und TU, die Weiße Rose Stiftung, die Volkshochschule und die Initiative Stolpersteine für München. Musikalisch begleitet wird der Abend von Anna Theresa Steckel, Violine (Stipendiatin der Akademie des BR-Symphonieorchesters).

In der NS-Zeit wurde in Deutschland und in den besetzten Gebieten Europas eine kaum vorstellbare Menge von Kunstwerken und Kulturgütern geraubt. „Arisierungen“, Plünderungen und entschädigungslose Konfiszierung führten zum größten Kulturraub in der europäischen Geschichte, so die Veranstalter. Der NS-Raubzug vollzog sich in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Holocaust, aber auch unter Beteiligung weiter Teile der Gesellschaft.

Über 60 Jahre nach Kriegsende sind die materiellen Folgen nicht bewältigt. Die internationale Washingtoner Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust zeigte 1998 die Notwendigkeit des Handelns auf und gab vielfältige An- stöße zur Provenienzforschung und zur Restitution.

Stichwort 27. Januar

Der Gedenktag wurde am 3. Januar 1996 durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt und auf den 27. Januar festgelegt. Der Tag erinnert an die Befreiung von Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 durch Soldaten der Roten Armee.

Artikel vom 21.01.2010
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