Taufkirchen stellt Mittel ein

Taufkirchen · Lärmschutz

Taufkirchen · Nun ist es beschlossen: Die Gemeinde will mit Lärmschutzmaßnahmen die Situation an der A 995 entschärfen und auf einer Strecke von rund 5,5 Kilometern im bebauten Bereich von Taufkirchen Lärm mindernden Belag aufbringen lassen.

Mit diesem einstimmigen Beschluss setzte der Bauausschuss in der jüngsten öffentlichen Sitzung im Rathaus eine Vorgabe aus der Bürgerversammlung 2008 um: Damals war der Antrag gestellt worden, dass sich Taufkirchen darüber Gedanken machen soll, wie die massive Lärmbelästigung auf dem Autobahnzubringer zur A 8 in den Griff zu bekommen ist. Konkret war die Verwaltung beauftragt worden, nördlich der Anschlussstelle Taufkirchen bis zur Ausfahrt nach Sauerlach die Kosten von der Planung über die Abfräsung des Straßenbelags bis zum Endausbau zu ermitteln.

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Wie Bürgermeister Jörg Pötke (ILT) informierte, lägen diese jetzt vor: So muss Taufkirchen für die Erneuerung der Fahrbahndecke rund 1,7 Millionen Euro zahlen. Zusätzliche Baunebenkosten werden mit etwa 300.000 Euro zu Buche schlagen, so dass sich die vorläufige Endsumme von zwei Millionen Euro ergibt. Ein dicker Brocken, wie Zweite Bürgermeisterin Angelika Steidle (CSU) befand: Wie alle anderen Gemeinderatsmitglieder stimmte auch sie dem Projekt zwar zu, regte aber an, unbedingt die zuständigen Behörden mit ins Boot zu holen, um Zuschüsse zu erhalten: »Ich möchte sehen, dass man zu gegebener Zeit einen Teil der Kosten übernimmt.« Peter Soellner (SPD) bejahte die Maßnahme ebenfalls, warnte aber davor, dass es mit den zwei Millionen Euro nicht getan sein werde: »Es sollte uns klar sein, dass das kein einmaliger Betrag sein wird.

Die Folgejahre werden auch Kosten verursachen«, sagte Soellner und verwies darauf, dass Lärm mindernder Belag verschleißanfälliger sei und bald abgefahren sein werde. Uneins war sich das Gremium in der Frage, ob über diese Maßnahme hinaus ein Lärmschutzwall zur Wohnbebauung hin errichtet werden soll. Karl Heinz Hansen (ILT) plädierte für diesen Vorschlag, will aber vorab die Nachbargemeinde Oberhaching kontaktieren: »Wir sollten das nur machen, wenn sich der Wall nicht nachteilig für Oberhaching auswirkt. Ich will die guten Beziehungen nicht aufs Spiel setzen.«

Zusätzlich will Taufkirchen eine Geschwindigkeitsbegrenzung durchsetzen: Wie auch Unterhachings Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) und sein Amtskollege aus Oberhaching, Stefan Schelle (CSU), fordern, soll ab der Ausfahrt aus dem Mc-Graw-Graben in München-Giesing bis zur Sauerlacher Ausfahrt ganztägig Tempo 80 gelten. In einem Schreiben an das Bayerische Innenministerium hatten die drei Gemeinden dieses Anliegen bekräftigt. Auch den Lärm verstärkenden Riffelbelag der Fahrbahnmarkierungen sähe das Gremium am liebsten abgeschafft: Wie sich Herbert Böhm (CSU) echauffierte, seien die »Rambo-Stripes« vor allem nachts zu hören. Anwohner der Siedlung »Am Wald« fühlten sich dadurch um den Schlaf gebracht.

Wann die Baumaßnahme beginnen und der Lärm mindernde Belag aufgebracht werden soll, steht noch nicht fest: Wie der Rathauschef mitteilte, gehe es jetzt erst einmal darum, die erforderlichen Mittel im Haushalt einzustellen. mst

Artikel vom 20.01.2010
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