Gemeinde engagiert sich

Oberhaching · Sozialticket gekauft

Oberhaching · Das so genannte »Sozialticket« führt die Gemeinde Oberhaching jetzt auf einstimmigen Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses als freiwillige Leistung ein.

Damit soll es für sozial schwach gestellte Bürger leichter werden am öffentlichen Leben teilzunehmen. Geplant ist zwei »Isar-Cards 9.00 Uhr« zu erwerben, die sich Berechtigte bei der Gemeinde unentgeltlich für ihre Fahrten, beispielsweise in die Stadt München, abholen können.

Von der Möglichkeit können Sozialhilfeempfänger Gebrauch machen, von denen derzeit 144 in Oberhaching gemeldet sind. Arbeitslose und Wohngeldempfänger gehören nicht zum Kreis der Berechtigten. In Härtefällen kann jedoch die Verwaltung entscheiden, ob soziale Bedürftigkeit vorliegt.

Margit Markl (SPD) betonte, dass dazu Kriterien im Vorfeld festgelegt werden sollten, damit keine Willkür möglich sei. Bürgermeister Stefan Schelle meinte, dass für schwächer gestellte Mitbürger ein Spielraum für Entscheidungen der Verwaltung eher günstig sei. So könne zum Beispiel im Fall einer Privatinsolvenz, wenn die Vergabe des Tickets eigentlich bereits nötig wäre, der Betroffene jedoch noch nicht offiziell anerkannt ist, die Verwaltung trotzdem das Ticket vergeben.

Wichtig erschien es Markl zudem, dass Betroffene in der Verwaltung keine Gründe angeben müssen, wozu sie das Ticket benötigen. »Schließlich soll es die Teilnahme am öffentlichen Leben erleichtern«, meinte sie. Außerdem regte sie an, dass zusätzliche Isar-Cards erworben werden, falls sich zeigt, dass Engpässe mit den beiden vorhandenen Isar-Cards entstehen. Von der Erhebung einer Kaution sahen die Mitglieder des Ausschusses ab. Berechtigte werden in der nächsten Zeit angeschrieben und über die neue Möglichkeit informiert. hol

Artikel vom 20.01.2010
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