Wertvolle Tipps von der PI 28 gegen ungebetene Gäste

Ottobrunn/Landkreis · Sicherheit geht vor

Polizeihauptmeister Rudi Elfinger, Polizeihauptkommissar Gerhard Haider und Polizeihauptkommissar Thomas Arend sowie ihre 56 Kollegen von der PI 28 wollen, dass die Bürger im Landkreis sicher leben.	Foto: Woschée

Polizeihauptmeister Rudi Elfinger, Polizeihauptkommissar Gerhard Haider und Polizeihauptkommissar Thomas Arend sowie ihre 56 Kollegen von der PI 28 wollen, dass die Bürger im Landkreis sicher leben. Foto: Woschée

Ottobrunn/Landkreis · Nicht immer gehen Polizeieinsätze so glimpflich für den Hausbesitzer aus, wie einer der letzten, zu denen die Einsatzkräfte der PI 28 gerufen wurden. Wie Polizeihauptkommissar Gerhard Haider schmunzelnd berichtete, rief ein aufmerksamer Bürger aus Unterbiberg an und teilte der Polizei zu nächtlicher Stunde mit, dass sich ein Unbekannter knieend vor der Haustür seines Nachbarn zuschaffen mache.

Gleich mehrere Einsatzwägen machten sich daraufhin sofort auf den Weg, um den möglichen Einbrecher festzunehmen. Vor Ort stellten die Polizisten aus Ottobrunn jedoch fest, dass lediglich die Straßenlaterne einen Busch so unglücklich beleuchtete, dass der Schatten in Form einer knieenden Person direkt an die Haustür fiel. Der Nachbar konnte beruhigt werden und die Polizei zur Dienststelle zurückkehren.

Weniger Glück hatten allerdings zahlreiche andere Wohnungs- und Hausbesitzer, die Opfer von Einbrüchen wurden. Allein in der letzten Dämmerungs-Einbruchsperiode, die jeweils im Oktober beginnt und bis etwa Februar dauert, wurden 18 Einbrüche im Einsatzgebiet gezählt. »Die Täter haben es meist auf Bargeld und andere Wertsachen wie Schmuck abgesehen, die man schnell entwenden und zu Geld machen kann«, erklärt Polizeioberkommissar Thomas Arend. Meist seien es Profis, die hier am Werk sind, berichten die Polizei-beamten.

Das heißt, oft wird das Wohnobjekt im Vorfeld ausgespäht und beobachtet, wann das Haus oder die Wohnung verlassen sind. »Das ist natürlich in der Dämmerungsperiode besonders einfach, denn ein Einbrecher kann davon ausgehen, dass sich niemand zuhause befindet, wenn das Haus dunkel ist«, informiert Gerhard Haider.

Hier könne man beispielsweise mit Hilfe einer Zeitschaltuhr dafür Sorge tragen, dass das Haus ab einer bestimmten Uhrzeit zumindest teilweise beleuchtet sei. »Man sollte allerdings darauf achten, dass nicht immer die selben Zimmer dauerhaft beleuchtet sind, das fällt natürlich auch auf«, so Haider. Aber auch das könne man auch ohne großes Technikverständnis mit Hilfe einer Zeitschaltuhr regeln. »Die Täter wollen natürlich nicht erwischt werden. Je größer also der Widerstand ist, auf den sie treffen oder mit dem sie rechnen müssen, umso eher werden sie von ihrem Vorhaben ablassen«, erklärt Arend. Sträflich nachlässig sei es beispielsweise ein Fenster gekippt zu lassen, wenn man das Haus verlässt. »Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster«, betont Haider. Für einen geübten Einbrecher seien nur wenige Handgriffe nötig und schon sei das Fenster geöffnet. Schwerer mache man es den Einbrechern da zum Beispiel, wenn die Jalousien herunter gelassen sind. Es bereite Mühe und verursache Lärm dieses Hindernis zu überwinden, so die Polizeibeamten.

Wer in den Urlaub fährt sollte dafür sorgen, dass sich nicht die Post im Briefkasten oder die Zeitungen vor der Tür stapeln. Es empfiehlt sich auch Nachbarn zu bitten in der Abwesenheit abends die Jalousien herunter zu lassen und sie in der Früh wieder hochzuziehen, damit nicht sofort klar wird, dass jemand verreist ist.

Beim Bayerischen Landeskriminalamt gibt es für die Bürger aus München und dem Landkreis eine Beratungsstelle, die über die Möglichkeiten der technischen Sicherungshilfen für das eigene Zuhause aufklären. Die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle, Sicherheitstechnische Prävention, im Polizeipräsidium München erreicht man unter der Telefonnummer 29 10 34 30 oder per Internet unter www.polizei-beratung.de.

Aber auch die Mitarbeiter der PI 28 stehen den Bürgern gerne mit Tipps zur Seite, wenn es darum geht, die eigenen vier Wände zu schützen. »Der Schaden, der durch einen Einbruch entsteht ist meist höher als der Verlust von Wertsachen und Bargeld. Oft fühlen sich die Opfer in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher und sind traumatisiert«, erläutert Haider die Folgen. Neben dem Einhalten der ­Sicherheitstipps empfiehlt die Polizei den Bürgern aber auch, ein wachsames Auge, nicht nur auf ihr eigenes Grundstück zu haben. »Wenn man etwas Verdächtiges bemerkt, sollte man auf jeden Fall sofort die Polizei anrufen. Lieber einmal zuviel anrufen, als einmal zu wenig. Der Bürger hat nichts zu befürchten, wenn sich sein Verdacht als unbegründet erweist«, berichtet Haider.

Je mehr Details die ­Polizei über die verdächtigen Personen oder Fahrzeuge mitgeteilt bekommt, umso effektiver kann die Verfolgung aufgenommen werden. »Am schnellsten geht es, wenn man in so einem Fall die 110 anruft«, erklärt Haider. Hier sei man immer richtig mit seinen Informationen. Sollte man einen Einbrecher bei seinem Vorhaben überraschen, sollte man jedoch nicht versuchen ihn selbst aufzuhalten oder zu überwältigen, sondern sich in Sicherheit bringen und möglichst schnell die Polizei informieren. Der Einbrecher wird versuchen zu fliehen und auch vor Gewalt nicht zurück schrecken, wenn man versuche, ihn daran zu hindern, betont Haider. »Wertsachen könne man ersetzen, dafür solle man seine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen«, betonen die engagierten Polizisten. Woschée

Artikel vom 19.01.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...