Leserbrief

Ärger über »Falschradler«

Ich fahre so gut wie täglich das ganze Jahr über mit dem Fahrrad 9 km zur Arbeit. und wieder nach Hause. Hinzu kommen Einkäufe und sonstige Erledigungen. Da habe ich schon einiges mit Gleichgesinnten, Autofahrern und Fußgängern erlebt.

Gerade in der dunklen, feuchtnassen Jahreszeit können Verhaltensfehler von Fußgängern und Autofahrern den Radler erheblich gefährden. Wie sehr habe ich mich auf die Fertigstellung des Radlweges in der Sonnenstraße gefreut. So fuhr ich am Dienstag, 31. Oktober 2000 vom Harras in die Lindwurmstraße und benützte dort den Radlweg. Doch leider wird der Radlweg von einkaufenden Fußgängern und Autofahrern missbraucht.

Die Fußgänger laufen oft aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit auch auf dem Radlweg, machmal werden sie auch von den überbreiten Verkaufstheken oder Straßencafes dort hingedrängt. Die einkaufenden Autofahrer parken aber bewusst auf dem Radlweg, weil sie auf der Straße keinen Parkplatz finden oder jeden Fußmarschmeter vom ordnungsgemäßen Parkplatz scheuen. Bei Lieferanten und Taxifahrern ist das zielnahe Parken und Anhalten unvermeidbar.

Ich habe aber kein Verständnis, wenn die Folgen der Parkraumnot die Radler ausbaden müssen. Warum kann nicht auf der Straße mit Warnblinklicht angehalten werden?

Man stelle sich vor, die Radler würden ihr Fortbewegungsmittel auf der Straße abstellen... Auch in der Sonnenstraße benutzte ich den neuen Radweg, gleiche Erlebnisse wie zuvor in der Lindwurmstraße. Schlimmer noch war, dass die Polizei mit gutem Beispiel voranging und mit dem Fahrzeug den Radlweg komplett blockierte. Sie waren nicht im Eileinsatz, junge Polizisten ratschten nebendran am Bürgersteig. Ich machte sie höflichst auf dieses Manko aufmerksam, doch meine Worte verhallten in Schall und Rauch!!!

Wird man als Radler nicht mehr ernst genommen? Weiter ging meine Radltour über die Ludwigstraße in die Leopoldstraße. Inzwischen war es schon dunkel geworden, so dass bei noch nasser Fahrbahn eine funktionierende Radlbeleuchtung unverzichtbar ist. Zwischen Franz-Josef-Straße und Hohenzollernstraße kam mir ein unbeleuchteter Radler entgegen. Er furh sogar auf dem schmalen Radlweg in der Fahrbahnmitte um einen anderen Falschradler zu überholen. Ich fuhr in einer Kolonne und sah diesen »Dunkelradler« zu spät.

Meine Vollbremsung brachte mich zu Fall, er hielt es nicht für nötig anzuhalten und nach meinem Wohlbefinden zu fragen. Ein paar Meter weiter stand am Straßenrand ein besetztes Polizeiauto. Da frage ich mich schon, ob die Polizei diese Falsch- und Dunkelradler nicht gesehen hat oder nicht sehen wollte, weil dieses dann eine aufwendige Aufschreiberei nachziehen könnte. Schon in der Vergangenheit konnte man in den Zeitungen des öfteren von Radlunfällen infolge Falschradlern lesen. Peter Kraft München

Artikel vom 22.03.2001
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