Neue Ausstellung in der Glockenbachwerkstatt zeigt Kinderfotografien

»Fotost du mich?«

Zentrum. Die neue Ausstellung „Fotost du mich?” in der Glockenbachwerkstatt, fällt etwas aus dem Rahmen: Denn, es werden dort keine idyllischen Landschaftsaufnahmen oder Kunst-Fotografien gezeigt, sondern Bilder, die von Kindern aufgenommen wurden.

Von Flüchtlingskindern. Organisiert hat die Ausstellung Andrea Huber. Die Fotografin und Diplom-Sozialpädagogin ist seit 1999 Betreuerin in der Städtischen Gemeinschaftsunterkunft in der Neumarkter Straße. Fast genauso lange arbeitet sie schon an dem Projekt. „Den Satz „Fotost du mich?“ bekam ich oft zu hören, wenn ich meine Kamera dabei hatte”, erzählt sie.

Nachdem Andrea Huber bemerkte, wie fasziniert vor allem die Kinder von der Kamera und dem Fotografieren waren, war die Idee geboren. Sie erklärte den Jungen und Mädchen den richtigen Umgang mit einer Kamera und die Grundregeln des Fotografierens. Dann überließ sie ihnen eine Kamera, mit der sie nach eigenem Geschmack ihre Umgebung, ihre Familie und andere Kinder fotografieren konnten. Beteiligt waren Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren, aus Afghanistan, Afrika, Albanien, Bangladesh, Bosnien und Sri Lanka.

Mit Begeisterung haben sich die Kinder auf das Angebot eingelassen und ihren Erlebnisraum auf eine völlig neue Art betrachtet. „Es war wichtig, dass sie ihre eigene Welt, ihre Umgebung, ihre Freunde, ihre Träume, Ängste und Fantasien in Bilder fassen konnten und so lernten, eigene Bilder zu visualisieren und eine eigene Stimme zu finden”, erklärt Andrea Huber. Durch intensive projektbezogene Arbeit und den großen Freiraum der Kinder im Erforschen der eigenen Vorstellungswelt, sind überraschende Fotografien gelungen, die auch professionellen Fotografien in Nichts nachstehen. Gefördert wurde das Projekt durch das Flüchtlings- und Wohnungsamt München. Die Ausstellung in der Glockenbachwerkstatt, Baumstr. 8, ist noch bis 31. Mai. zu sehen. Nach Vereinbarung unter Tel.: 20 34 30 20, Frau Huber, oder 26 88 38, Frau Rost.

Artikel vom 22.03.2001
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