Schwabing · Was schwierig wird

Die Eröffnung der Tram 23 war ohne Frage ein Höhepunkt für die Schwabinger Bezirksausschussvorsitzenden Walter Klein (l.) und Werner Lederer-Piloty im vergangenen Jahr. Foto: ko

Schwabing · Was kommt an Arbeit 2010 auf die Schwabinger Bezirksausschüsse zu? Laut Dr. Walter Klein (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses (BA) 4, Schwabing-West, wird ein Thema in 2010 sein, genügend Plätze für die Nachmittagsbetreuung der Schüler im Sprengel der Gertrud-Bäumer-Schule zu finden. Für den Vorsitzenden des Bezirksausschusses (BA) 12, Schwabing-Freimann, Werner Lederer-Piloty (SPD), müssen etliche Schwabinger Orte schöner gestaltet werden.

Walter Klein hofft, dass eventuell mit der Umnutzung eines Kindergartens und durch Engagement der Eltern die Lücke in der Nachmittagsbetreuung im kommenden Jahr geschlossen werden kann. Denn obwohl in Schwabing-West für Schüler erheblich mehr Hort- oder Tagesheimplätze sowie von Eltern organisierte Betreuungsangebote existierten als in allen anderen Stadtvierteln, »könnte die Situation trotzdem schwierig werden«. Etwa 80 Prozent der Schüler in der Gertrud-Bäumer-Straße brauchen 2010 eine Nachmittagsbetreuung, schätzt Klein. Klarheit erhofft sich der BA-Vorsitzende in Sachen Sozialbürgerhaus an der Belgradstraße.

Denn schon im Jahr 2012 brauche man Ersatz für den derzeitigen Standort an der Taunusstraße in Milbertshofen. Bauprojekte werden die Stadtteilpolitiker im Westen Schwabings im nächsten Jahr ebenfalls beschäftigen. Auf dem ehemaligen Postgrundstück an der Angererstraße fällt der Startschuss für den Bau von über 100 Wohnungen, Postbankfiliale und einem neuen Supermarkt. Im Neubaugebiet an der Isolden-/Rümannstraße werden die ersten beiden Baufelder in Angriff genommen. Klein geht davon aus, dass am Ackermannbogen ab der zweiten Jahreshälfte 2010 mit der Bebauung des letzten Quartiers mit Wohnungen und verschiedenen weiteren Einrichtungen begonnen wird. Der Bezirksausschussvorsitzende könnte sich dort dann auch »eine Art Heppel & Ettlich« vorstellen. Also eine Kombination aus Kleinkunstbühne und Kneipe. Das sei zwar momentan reines Wunschdenken und überhaupt noch nicht spruchreif. »Es würde aber gut hinpassen.« Im Bezirksausschuss hat Klein seine Idee noch nicht angesprochen.

Für Werner Lederer-Piloty wird im kommenden Jahr das »großartigste Projekt« das neue Stadtquartier auf dem Gelände der Metro und des Holiday Inn sein. Die Pläne seien mittlerweile so weit gediehen, dass Ende 2010 vielleicht schon der Spatenstich erfolge. Des Weiteren liegt dem BA-12-Vorsitzenden unter anderem daran, in Schwabing einiges umzugestalten. Vielerorts etwa fehlen Aufenthaltsqualität und Schönheit und die Verwahrlosung nimmt zu, bemängelt Lederer-Piloty. »Allen voran der Wedekindplatz.«

Außerdem ist der BA-Vorsitzende für einen Workshop, um die Münchner Freiheit zu verschönern: Dabei könnte die Ungererstraße zurück gebaut werden, um die Erlöserkirche wieder mehr in den Vordergrund zu stellen. Lederer-Piloty hätte gerne auch weniger Autos: Im Norden der Münchner Freiheit könnte seiner Ansicht nach unterirdisch ein Parkplatz eingerichtet werden. Vom neu entstandenen Platz nordöstlich der Trambahn-23-Haltestelle kann sich der BA-Vorsitzende eine Treppe vorstellen, die ins tiefer liegende Forum führt. »Damit würde ein bespielbares Theatron entstehen.« Ein erstes Fazit zur Tram 23 hat Werner Lederer-Piloty auch schon: Er ist begeistert von der neuen Haltestelle, vor allem bei Nacht, wenn die Station ein »strahlender Verkehrstempel« sei. Unglaublich findet der BA-Vorsitzende, wie gut die Tramlinie schon jetzt angenommen werde: »Die Schwabinger fahren damit, als hätte es sie schon immer gegeben.«

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 04.01.2010
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