Neuer Fahrplan schlecht für Schulkinder

Sauerlach · Den Bus verpasst

Sauerlach · Reibungslos funktioniert die Umstellung auf einen neuen MVV-Fahrplan ja eigentlich nie.

Doch die Schulkinder aus Arget, Lochhofen und Altkirchen trifft es diesmal besonders hart. So ist zum Beispiel der Fahrplan für den Altkirchner Bus so knapp ausgelegt, dass die Schulkinder gleich am Anfang den Anschluss an die S-Bahn zu den weiterführenden Schulen verpassten. Nett gemeint, aber nicht ganz zu Ende gedacht, war die Reaktion des Busfahrers: Am nächsten Tag fuhr er einfach fünf Minuten früher los. Zumindest den Kindern die den verfrühten Bus erwischt hatten, war die S-Bahn dann sicher.

Aber auch mit der Rückfahrt nach der Schule klappte es in der ersten Woche noch nicht reibungslos. So fuhr der Bus auch schon mal los, bevor die S-Bahn überhaupt angekommen war. Die betroffenen Schüler steckten daraufhin in Sauerlach fest.

Besonders viele Kinder sind auf der Argeter Linie von Problemen mit dem neuen Fahrplan betroffen. Denn seit dem 14. Dezember müssen sich dort alle Grundschüler und Schüler weiterführender Schulen in einen Bus quetschen. Bis zur Umstellung des Fahrplans konnten die Schüler zwei verschiedene Busse nutzen. Die Großen fuhren regelmäßig mit dem früheren Bus zur S-Bahn, die Kleinen nahmen den spä­teren Bus zur Sauerlacher Grundschule.

Beide Busse waren dadurch regelmäßig gut besetzt. Seit der Umstellung ist der frühe Bus nun für die S-Bahn-Fahrschüler deutlich zu früh, die weiterführenden Schulen haben zu dieser Zeit noch nicht einmal geöffnet. Folgerichtig wichen die Großen auf den späteren Bus aus. Doch durch den großen Andrang an den Bushaltestellen dauerte nun das Zusteigen in der ersten Woche teilweise so lange, dass die Großen den Anschluss an ihre S-Bahn wiederum verpassten. Zudem war der Bus an den letzten Haltestellen mitunter so überfüllt, dass nicht alle Kinder zusteigen konnten.

»Die Kinder kommen in Arget nicht so hundertprozentig in den Bus rein«, bestätigte auch die Sauerlacher Bürgermeisterin Barbara Bogner. Wegen der vielen Probleme hat die Gemeinde bereits letzte Woche Kontakt mit dem MVV aufgenommen. Für die Argeter Linie wurde ein zweiter Bus angemeldet, der dem ersten direkt hinterher fahren soll. Ab wann es den zweiten Bus geben wird, ist allerdings noch nicht klar. »Am liebsten morgen«, erklärte die Bürgermeisterin, denn »die Kinder müssen in die Schule kommen«. Doch zunächst muss der MVV ein Busunternehmen finden, dass die Fahrt übernimmt.

Bis es soweit ist, müssten sich die Familien eben anders behelfen, so Bogner. Zur Not sollten die Kinder von den Eltern eine Entschuldigung bekommen und »einfach immer zwei Minuten zu spät zur Schule kommen«, riet sie. Sollten sich vereinzelt Probleme nicht lösen lassen, will die Gemeinde die betroffenen Schulen um eine Verlegung des Schulbeginns bitten. Fürs erste rät Bogner aber abzuwarten. Denn nach ihrer Erfahrung würden sich viele Probleme aus der Anfangszeit eines neuen Fahrplans ohnehin mit der Zeit von selbst lösen. Auf der Argeter Strecke, trifft das durchaus zu. Denn angesichts der Schwierigkeiten mit dem Bus, fahren jetzt viele Eltern ihre Kinder kurzerhand mit dem Auto selbst zur Schule. Pietsch

Artikel vom 23.12.2009
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