Edith Dörr gibt ihre Lebensfreude an andere weiter

Haar · Helfen ist normal

Unser Weihnachtsengel 2009, Edith Dörr, hier mit Schwiegertochter Claudia Dörr, freute sich über einen 100-Euro-Einkaufsgutschein des pep.  Foto: Föll

Unser Weihnachtsengel 2009, Edith Dörr, hier mit Schwiegertochter Claudia Dörr, freute sich über einen 100-Euro-Einkaufsgutschein des pep. Foto: Föll

Haar · Unser Weihnachtsengel 2009 heißt Edith Dörr! Die quirlige Dame aus Haar hat eine große Bewunderin: ihre Schwiegertochter Claudia Dörr, die dem Südost-Kurier aufgrund des Aufrufs für den Weihnachtsengel 2009 schrieb: »Sie ist genau so ein Typ wie Sie suchen: steht nicht im öffentlichen Rampenlicht, engagiert sich, ohne viel Aufhebens darum zu machen«.

Tatsächlich war Edith Dörr sehr überrascht von ihrer Nominierung, denn für sie ist, was sie tut, selbstverständlich. Seit 35 Jahren wohnt Edith Dörr in einem Mehrfamilienhaus – inzwischen mit ihrem Mann alleine, nachdem die beiden Kinder geheiratet haben und ausgezogen sind. Und immer hat sie geholfen, wo Not am Mann war. Da gab es beispielsweise eine betagte Nachbarin, mit der sie erst gemütlich Kaffee trank, bevor sie ihr im Haushalt half. Für eine andere Nachbarin führte sie den Hund aus, wenn es Frauchen nicht so gut ging oder es zu kalt war. Für ein jüngeres Ehepaar, das irgendwann einzog, war sie die Rettung: Als der Mann eine Umschulung beginnen und die Frau arbeiten musste übernahm Edith Dörr kurzerhand die Betreuung des Kindes.

»Ist das nicht normal?«, fragt sie schulterzuckend. Für sie ist nachbarschaftliches Miteinander und gegenseitige Hilfe selbstverständlich.

Doch das ist nicht alles, was die 70-Jährige leistet. Seit 20 Jahren geht sie auch einmal wöchentlich für eine Stunde ins Maria-Stadler-Haus und füttert dort alte Menschen. Dafür wurde sie erst kürzlich von der Vorsitzenden des Maria-Stadler-Haus Vereins, Theresa Heil, geehrt. »Ich bin damals von einer Bekannten in unserem Schrebergarten angesprochen worden, ob ich nicht Lust hätte dort zu helfen«, erzählt sie. Und das tat sie dann auch. Wenige Jahre später kam ihre Mutter ins Maria-Stadler-Haus und für über sechs Jahre war Edith Dörr täglich in dem Alten- und Pflegeheim. Und wenn sie dort war kümmerte sie sich ganz selbstverständlich auch um andere Bewohner. »Du bist meine Lebensverlängerung, hat meine Mutter mal zu mir gesagt«, erzählt sie lachend.

Seit zehn Jahren ist Edith Dörr Großmutter, mittlerweile von vier Enkeln, der jüngste zwei Jahre alt. Die halten sie abwechselnd auf Trab. Dass sie das ebenfalls mit Liebe und Hingabe tut und weiterhin ihre Kinder verwöhnt und unterstützt, wo es nur geht, versteht sich von selbst.

»Ihr Ziel ist es 102 Jahre alt zu werden«, verrät die Schwiegertochter, »und bei so viel sprudelnder Lebensfreude ist das durchaus realistisch!«

Sybille Föll

Artikel vom 23.12.2009
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