Das Ehepaar Irmingard und Hans-Georg Houzer engagieren sich für andere

Grünwald · Hinschauen und helfen

Ursula Kneidl (Bildmitte) freut sich über die Auszeichnung von Hans-Georg und Irmingard Houzer, die zum Weihnachtsengel 2009 gekürt wurden. Zur Belohnung gab es einen schönen Engel und einen pep-Gutschein.  Foto: Woschée

Ursula Kneidl (Bildmitte) freut sich über die Auszeichnung von Hans-Georg und Irmingard Houzer, die zum Weihnachtsengel 2009 gekürt wurden. Zur Belohnung gab es einen schönen Engel und einen pep-Gutschein. Foto: Woschée

Grünwald · »Das Kostbarste, das man verschenken kann, ist Zeit«, weiß Irmingard Houzer aus Erfahrung. Seit mehr als 30 Jahren gibt sie davon reichlich an andere, denn zu ihrem festen Credo gehört es, das Leben nicht als Selbstzweck zu verstehen, sondern im Dienst am Nächsten. Ebenso sieht es ihr Mann Hans-Georg, der sich ebenfalls seit vielen Jahren besonders in Grünwald engagiert. Beide wurden von der 2. Vorsitzenden der Nachbarschaftshilfe, Ursula Kneidl vorgeschlagen.

Irmingard Houzer erinnert sich noch gut, wie alles angefangen hat. 1976 ist das engagierte Ehepaar nach Grünwald gezogen, wo Hans-Georg Houzer bereits seine Kindheit und Jugend verbracht hatte. In der Nachbarschaft der Familie wohnten viele alte Damen, Möglichkeiten zu helfen gab es für den, der hinschauen wollte, genug.

Als dreifache Mutter und Hausfrau hat man eigentlich nicht viel Zeit übrig, außer man nimmt sie sich, lautete die Devise von Irmingard Houzer. Und sie hatte und hat irgendwie immer ein bisschen Zeit für die Mitmenschen in ihrer Umgebung gefunden, die in Not waren und sie brauchten. Sei es für das Haare legen vor dem Kirchgang bei einer alten Nachbarin oder die Begleitung bei einem Arztbesuch, sei es die Einladung zum Kaffeeklatsch an eine einsame Person oder die Hilfestellung in Krankheitstagen.

Kein Dienst, den Irmingard Houzer nicht wie selbstverständlich und mit viel Freude versehen hat. Viele der Personen, die sie betreut hat, hat sie bis zum Tode begleitet, sie im Krankenhaus besucht und die schweren Tage durch ihre Fröhlichkeit und Frömmigkeit heller gemacht. Die Wurzel ihrer Hilfsbereitschaft sieht die zierliche Frau Anfang Siebzig in ihrem Glauben gelegt. »Man lebt nicht nur für sich allein. Dem anderen zu helfen ist doch selbstverständlich«, meint sie bescheiden. Dass sie auch heute noch einen großen Teil ihrer Zeit auf die Versorgung alter Menschen verwendet, findet sie, sei keine große Sache.

Solange es ihr gut gehe, sei es doch selbstverständlich, von dem Gutem, das sie empfangen habe, an andere abzugeben. Ihr Haus und ihr Herz stehen immer offen, für die Bedürfnisse anderer Menschen, und die Begeisterung, mit der sie von ihren vielen Schützlingen erzählt, ist ansteckend. »Diese Generation, um die ich mich kümmere, hat viel mitgemacht, und viele von ihnen sind so diszipliniert, da können sich viele junge Menschen eine Scheibe abschneiden«, ist sich Irmingard Houzer sicher. Seit Jahren ist sie auch in der sich Irmingard Houzer sicher. Seit Jahren ist sie auch in der Nachbarschaftshilfe Grünwald tätig ebenso wie in der Pfarrei St. Peter und Paul wie auch in der Caritas-Sammlung.

Mitgetragen wird der Geist der Hilfsbereitschaft von ihrem Mann Hans-Georg Houzer. Für den Elektro-Ingenieur, der viele Jahre auch in Afghanistan gearbeitet hat, war es selbstverständlich, sich nach seiner Pensionierung ehrenamtlich zu engagieren. In der Pfarrei St. Peter und Paul ist er seit vielen Jahren im Kirchenvorstand tätig ebenso wie im Vorstand der Nachbarschaftshilfe. Seine Talente nicht verkümmern lassen sondern sie zum Wohle der anderen einsetzen, dass ist es, was das Ehepaar Houzer beflügelt. Seine Kontakte ins Ausland nützte Hans-Georg Houzer auch, um Kontakt zu einem Missionar in Toba Tek Singh in Faisalabad herzustellen.

Seit vielen Jahren unterstützt die Pfarrgemeinde insgesamt neun Missionare auf der ganzen Welt. Die Lage in Faisalabad hat sich seit einiger Zeit dramatisch verschlechtert, sieben Christen aus dieser Gemeinde wurden erst im Juli von einem wütenden Mob angegriffen und getötet, andere Christen dort leben in großer Angst. Viele Spenden wurden für die Opfer gesammelt, um die Not wenigstens ein bisschen zu lindern, erklärt Hans-Georg Houzer, der sich um die Spendenaquise und den Kontakt zu den Missionaren kümmert. Ursula Kneidl jedenfalls kann das Ehepaar gar nicht genug loben. »Ohne Menschen wie das Ehepaar Houzer könnte die Nachbarschaftshilfe gar nicht existieren. Immer wenn Not am Mann ist sind die beiden da«, freut sie sich über deren Engagement. Echte Engel eben, wie sie verschmitzt lächend betont.

Heike Woschée

Artikel vom 23.12.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...