Ausstellung »Gestrandet« über Flüchtlinge

Ludwigsvorstadt · Hoffnung auf besseres Leben

Trauriger Alltag: Gestrandete Flüchtlinge an den Küsten Europas.	Foto: VA

Trauriger Alltag: Gestrandete Flüchtlinge an den Küsten Europas. Foto: VA

Ludwigsvorstadt · Vom 4. bis 31. Januar wird im EineWeltHaus die Ausstellung »Gestrandet… afrikanische Flüchtlinge an den Südküsten Europas« gezeigt. Der Eintritt ist frei, ein barrierefreier Zugang ist vorhanden. Legale Einwanderung aus Afrika nach Europa ist nach wie vor fast unmöglich. Deshalb sind so viele vor allem per Boot unterwegs. Viele von ihnen sterben.

Die Wenigen, die durchkommen, versuchen furchtlos, meterhohe Stacheldrahtzäune mit selbst gebastelten Leitern zu überwinden, wobei sie sich schwere Verletzungen zuziehen oder abstürzen. Sie riskieren ihr Leben, um der Armut zu entkommen. Ihre Verzweiflung ist so groß wie die Hoffnung auf ein besseres Leben. Die Meldungen über die Flüchtlingswellen aus Afrika sind alltäglich geworden. Doch Europa wehrt sich und sperrt afrikanische Flüchtlinge erfolgreich durch hohe Zäune und scharfe Kontrollen aus.

Nun will Europa mit Hilfe einer Grenzschutzagentur die operative Zusammenarbeit der Grenzschützer vernetzen, die neuen Mitgliedsstaaten bei der Ausbildung von Sicherheitskräften unterstützen und technische Hilfe leisten – zu Wasser, zu Lande und an Flughäfen, und damit seine Außengrenzen schließen. Der Kontinent verwandelt sich in eine Festung gegen Menschen, die ihre Lebenschance suchen, die vor Gewalt und Hunger fliehen, die wissen, dass sie in ihrem Heimatland keine Zuflucht haben...

Die Ausstellung »Gestrandet… afrikanische Flüchtlinge an den Südküsten Europas« dokumentiert mit Fotos und Texten die historische Entwicklung der europäischen Flüchtlingspolitik, die Lebenssituation in den Ländern Westafrikas am Beispiel von Mali, die Rettungsfahrt der »Cap Anamur« im  Mittelmeer und ihre Folgen, die Abwehrmaßnahmen der Europäischen Union sowie das tausendfache Sterben der afrikanischen Migranten im Atlantik und im Mittelmeer. Ein Vortrag im Rahmen der Ausstellung findet am 22. Januar 2010,  19 Uhr, statt. In seinem Vortrag wird der Referent Jürgen Schulz (Amnesty International; Arbeitskreis Mahnmal, Nord-Süd-Forum Fürstenfeldbruck) über die untragbaren Zustände und über die Verantwortung Europas berichten.  

Artikel vom 22.12.2009
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