Der EHC schlägt Freiburg und Heilbronn, sorgt sich aber um Mario Jann

Siege, Wunder und »brutale Schmerzen«

Nach der brutalen Attacke musste Mario Jann vom Eis getragen werden. Lange mussten Mannschaft und Fans im Ungewissen ausharren.	Foto: Heike Feiner

Nach der brutalen Attacke musste Mario Jann vom Eis getragen werden. Lange mussten Mannschaft und Fans im Ungewissen ausharren. Foto: Heike Feiner

Es gibt Momente, in denen der Sport von einer Sekunde auf die andere weit in den Hintergrund rückt. So einen Augenblick erlebten 1538 Fans, Trainer Pat Cortina und alle Spieler beim 5:2-Heimsieg des EHC gegen die Heilbronner Falken. Der Grund: Mario Jann blieb nach einem brutalen Foul von Heilbronns Thomas Gödtel zu Beginn des zweiten Drittels minutenlang regungslos auf dem Eis liegen, wurde von Mannschaftsarzt Robert Kilger behandelt und dann von mehreren Personen in die Kabine getragen.

Von Felix Götz

Eine Entwarnung in Sachen Jann ließ auf sich warten. Die Partie wurde fortgesetzt, der EHC siegte schließlich dank der Tore von Neville Rautert, Christian Wichert, Niklas Hede, Brandon Dietrich und Dylan Gyori souverän. Großartig feiern wollten die Spieler allerdings nicht. Alle sorgten sich um ihren Mitspieler und waren sichtlich erleichtert, als sie endlich erfuhren, dass der Stürmer sich wieder bewegen konnte.

»Es ist ein Wunder, dass mir nichts Schlimmeres passiert ist«, sagte der 29-Jährige einen Tag nach der atemberaubenden Situation. Und weiter: »Ich habe immer noch brutale Schmerzen. Gebrochen ist aber wohl nichts. Trotzdem wird zur Vorsicht noch eine Kernspintomographie gemacht.« Eishockey ist ein knallharter Sport, aber dieser Bodycheck sei »völlig übertrieben und grob fahrlässig« gewesen, schimpfte Jann. Wie lange der Publikumsliebling ausfallen wird, ist noch unklar.

Sportlich war es für die Münchner bereits am Freitag gut gelaufen. Im Breisgau zogen die EHC-Cracks den Wölfen Freiburg mit einem 7:3-Sieg die Zähne. Die Treffer erzielten Rautert, Dietrich, Schymainski, Mike Kompon, Andreas Raubal und David Wrigley mit einem Doppelpack.

Die Mannschaft von Coach Pat Cortina hat nun 26 von 52 Partien in der Hauptrunde insgesamt sehr erfolgreich absolviert – es ist also Halbzeit. Höchste Zeit, ein Zwischenfazit zu ziehen. »Wir können zufrieden sein. Wobei das erste Viertel der Saison etwas besser war als das Zweite. Auswärts müssen wir uns noch steigern«, sagte Cortina. Der Italo-Kanadier kann insgesamt sehr stolz auf seine Truppe sein. Der EHC ist auf Rang zwei, hat nur einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer Schwenningen und kann die Wild Wings am Freitag (20 Uhr) in der Olympia-Eishalle vom Thron stoßen.

Artikel vom 15.12.2009
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