Umweltnetz München-Ost erhält Münchner Umweltpreis 2009

München-Ost · Klimaschutz in Reinform

Bürgermeister Hep Monatzeder (Mitte) mit den Umwelt-Aktivisten Thomas Kastenmüller, Heinz Brachvogel, ­Ulrike Krakau-Brandl und Angelika Schramm. 	Foto: Hirt

Bürgermeister Hep Monatzeder (Mitte) mit den Umwelt-Aktivisten Thomas Kastenmüller, Heinz Brachvogel, ­Ulrike Krakau-Brandl und Angelika Schramm. Foto: Hirt

München-Ost · Für seine über zehn Jahre kontinuierlich erfolgreiche und ausschließlich ehrenamtliche Tätigkeit im Münchner Osten wurde vergangenen Donnerstag das »Umweltnetz München Ost« mit dem Münchner Umweltpreis 2009 ausgezeichnet. »Mit seinem vielfältigen und zumeist kostenfreien Veranstaltungsangebot leistet das Umweltnetz München-Ost (UMO) einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung und Sensibilisierung der Menschen in den östlichen Stadtbezirken und regt weiteres bürgerschaftliches Umweltengagement an«, heißt es in der Laudatio.

»Das ist bürgerschaftlich praktizierter und gelebter Umwelt- und Klimaschutz in Reinform – und das leistet auch einen wertvollen sozial-politischen Beitrag zum bürgerschaftlichen Zusammenhalt«, lobte Bürgermeister Hep Monatz­eder, der den Preis im Münchner Rathaus verlieh.

Dieser Zusammenhalt, diese Vernetzung ist es auch, was das UMO so erfolgreich macht. Denn obwohl das Netzwerk eigentlich nur aus den vier Hauptansprechpartnern in den jeweiligen Stadtbezirken Heinz Brachvogel (Berg am Laim), Ulrike Krakau-Brandl (Ramersdorf-Perlach), Thomas Kastenmüller (Trudering) und Angelika Schramm (Bogenhausen) sowie – je nach Bedarf – weiteren vier bis zehn aktiven Mitgliedern besteht, ermöglichen die hervorragende Vernetzung, sowohl intern als auch mit anderen Einrichtungen, breit gefächerte Aktivitäten.

Am bekanntesten dürfte der Öko-Flohmarkt mit Abfall-Wertstoff-Börse zweimal jährlich am Michaeli-Gymnasium sein. Darüber hinaus organsiert das UMO aber auch zahlreiche Vorträge zu verschiedenen Umweltthemen im Ökologischen Bildungszentrum (ÖBZ) an der Englschalkinger Straße in Bogenhausen, eine Fairkauf-Frühlings- und Regional-Herbstbrunch mit ökologischen, regionalen, saiso­nalen und fair gehandelten Lebensmitteln, oder Filmvorführungen im Stadtteilladen »baum20«, und Workshops zur Umrüstung von Autos auf Pflanzenöl im Gut Riem. Die von Angelika Schramm mitkonzipierte Ausstellung »Wertlos? – Wertvoll!« ist ständig auf Wanderschaft in Schulen, bei Stadtteilfesten und anderen Veranstaltungen. Kirchliche Umweltinitiativen hat das UMO mittels der Ausstellung »Lebensstile« vernetzt und in der Wilhelm-Busch-Realschule ein Umweltnetztreffen Münchner Bildungseinrichtungen einberufen.

Auch mit städtischen Referaten arbeitet das UMO zusammen, beispielsweise, indem es Sachspenden für »Coming Home« sammelt, ein Projekt des Sozialreferats zur Unterstützung von Flüchtlingen bei der Reintegration in ihre Heimat. Entstanden ist das Umweltnetz München-Ost 1999 durch den Zusammenschluss der seit 1980 bestehenden Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Ökologie Berg am Laim, die Heinz Brachvogel gegründet hatte, und Umweltgruppen benachbarter Stadtviertel. »Gemeinsam kann man mehr bewirken als im Einzelkampf«, sagt Brachvogel, der schon vor über 25 Jahren erkannte, dass Abfall wertvoll ist und die »Wertstoffbörse« am Michaeli-Gymnasium ins Leben rief. »Damals konnte noch keiner was damit anfangen, aber inzwischen wird sie sehr gut angenommen«, erzählt er. Im Frühjahr 2010 feiert die »Abfallwertstoffbörse« 50. Jubiläum.

»Wir haben uns riesig über die Auszeichnung gefreut, denn Engagement im Umweltbereich macht sich nicht so schnell bemerkbar wie beispielsweise im sozialen Bereich, wo unmittelbar mit Menschen gearbeitet wird«, erklärt Ulrike Krakau-Brandl. Dort bekäme man schneller mal ein »Danke« zu hören. Zusammen mit der Urkunde erhielten die UMO-Mitglieder ein Klima Sparbuch mit nützlichen Informationen, Adressen und Gutscheinen rund ums Thema Klima.

16 Jahre Tradition

Mit dem Münchner Umweltpreis zeichnet die Landeshauptstadt München seit 1994 besondere Leistungen auf dem Gebiet des Klima- und Umweltschutzes aus. Zwei weitere Preisträger in diesem Jahr waren Marion Loewenfeld, die sich seit 25 Jahren für verschiedene Projekte einsetzt, sowie die oekom Verlag GmbH.

Nähere Informationen zum Münchner Umweltpreis gibt es unter www.muenchen.de/umweltpreis. Sybille Föll

Artikel vom 15.12.2009
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