Landkreis · Kinder und Rechtsextremismus

Landkreis · Die MDR-Journalistin und Filmemacherin Claudia Hempel ist zu einer Autorenlesung aus ihrem aktuellen Buch »Wenn Kinder rechtsextrem werden – Mütter erzählen« am Montag, 7. Dezember, um 20 Uhr im Bürgerhaus (Klosterbauhof) in Ebersberg zu Gast. Der Eintritt ist frei. Die Lesung richtet sich an alle am Thema interessierten Bürger. Sich informieren und hellhörig sein, ist Voraussetzung für engagiertes Handeln gegen Rechts.

Das ist besonders wichtig für alle, die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Schule, Beruf oder Jugendarbeit zu tun haben. Im Anschluss an die Lesung besteht die Möglichkeit mit der Autorin ins Gespräch zu kommen.

Beinahe zwei Jahre suchte Claudia Hempel nach Eltern, die bereit waren, über diese Problematik zu sprechen. Oftmals war die ganze Familie betroffen. Vor allem Mütter berichteten ihr schließlich vom Abgleiten ihrer Söhne und Töchter in die Neonazi-Szene.

In einfühlsamen Reportagen, in denen acht Mütter, ein Vater und ein Jugendlicher zu Wort kommen, erzählt Hempel von der Scham, den Ängsten und der Hilflosigkeit der Eltern. Manche versuchten, ihr Kind zurückzugewinnen und zum Ausstieg aus dem rechtsextremen Umfeld zu bewegen, andere zerbrachen innerlich.

Ein Hauptanliegen des Buches ist es dennoch, Eltern Mut zu machen und zu sensibilisieren. »Es ist ein erster Schritt, das Schweigen zu durchbrechen«, bekräftigt auch der bundesweit bekannte Gewaltforscher Wilhelm Heitmeyer in seinem Vorwort.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Informationen zur Lesung vorab gibt es unter Tel. 0 80 92 / 2 10 38.

Artikel vom 02.12.2009
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