Aktuell: Einbrüche in der Dämmerung

Perlach · Perlacher Bürger sind relativ sicher

Perlach · »Halten Sie die Augen offen und wählen sie die 110«, lautete die dringlichste Aufforderung von Polizeioberrat Bernhard Konrad von der Polizeiinspektion 24, als er bei der Bürgerversammlung Perlach über die Sicherheitslage im 16. Stadtbezirk berichtete. Er bezog sich auf den Zeitraum 1. Januar bis 31. Oktober dieses Jahres. Die Zahl der Raubdelikte ist stark rückläufig (12 statt 25 wie im Vorjahr), ebenso wurden »deutliche 45 Prozent weniger« Sexualstraftaten begangen. Einbrüche in Büros und Lager, Gaststätten und Wohnräume nahmen ab.

Dafür wurde allerdings öfter in Keller, Gartenhäuser, Baustellen und Tiefgaragenboxen eingebrochen und es wurden mehr Motorräder und KfZ-Teile geklaut als im Vorjahr. Gerade jetzt in der Reifenwechselzeit würden verstärkt komplette Autoreifensätze gestohlen. Daher Konrads Aufruf: »Rufen Sie bei der Polizei an, wenn Sie Personen bemerken, die sie vielleicht noch nie in der Tiefgarage gesehen haben, und die Reifen in einen größeren PKW oder Transporter wuchten.« 113 Autoaufbrüche seien ärgerlich, aber in der Gesamtschau für den riesigen 16. Stadtbezirk eine beachtlich geringe Zahl, betonte Konrad. Um 11 Prozent auf 1034 stiegen die angezeigten Verkehrsunfälle. Dabei gab es keine Unfalltoten, 11 Prozent weniger Verletzte (128) und nur zwei Schulwegunfälle. Fahrraddiebstähle gab es nahezu gleich viel wie im Vorjahr: Von 187 angezeigten Diebstählen konnte die Polizei 86 Diebe auf frischer Tat oder kurz darauf fassen und ihnen beweisen, dass das betreffende Zweirad weder von Oma noch vom Flohmarkt sei, wie es die Täter am häufigsten behaupten. Jugendtypische Gewaltdelikte, also Aggressionstaten mehrerer Personen, bei denen mindestens zwei unter 21 Jahre alt sind, gab es nahezu gleich viel wie im Vorjahreszeitraum (23 zu 24). Ein aktuelles Problem sind Brandstiftungen: Elfmal haben seit Ende Oktober Brandstifter zugeschlagen.

Die Zahl der besonders gemeinen »Trickdiebstähle«, denen meist Senioren zum Opfer fallen, nahm um vier auf 20 zu. Das aktuellste Problem sind laut Konrad die Dämmerungseinbrüche zwischen 16 und 21 Uhr. Ist es in einer Wohnung oder einem Haus in diesen Stunden dunkel, heißt das für potenzielle Einbrecher immer, dass da keiner zu Hause sein könnte. Daher rief Konrad auf: »Achten Sie auf Wohnungen und Häuser ihrer Nachbarn, insbesondere in der Dämmerungszeit. Teilen Sie uns über die Notrufnummer 110 sofort Feststellungen mit, die ihnen verdächtig, sonderbar oder aus dem Rahmen fallend erscheinen. Sie machen sich dabei nicht lächerlich, auch nicht, wenn es sich als Fehlermeldung herausstellt. Unsere Erfolge hängen von Ihrer Aufmerksamkeit ab«, appellierte der Polizeioberrat.

A. Boschert

Artikel vom 02.12.2009
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