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Tribünenbau in der neuen Sporthalle umstritten
Harlaching · Anwohner befürchten Lärm
Ob die neue Sporthalle am Theodolinden-Gymnasium eine Tribüne bekommt oder nicht, wird im kommenden Jahr vom Stadtrat entschieden. Foto: Hettich
Harlaching · Das Theodolindengymnasium am Harlachinger Staudengarten ist eine Leistungsschule des Sports und braucht als solche adäquate Sportflächen. Dass das derzeitige Raumangebot für die 962 Schüler und die Leistungssportklassen nicht mehr den Ansprüchen genügt, darüber herrscht breiter Konsens zwischen allen Beteiligten. Einigkeit besteht auch zum Vorhaben der Stadt, die alte, durch eine neue und modernere Sporthalle zu ersetzen.
Doch bei der Frage, ob diese neue Halle auch eine Tribüne für rund 300 Zuschauer erhalten soll und künftig vor allem an den Wochenenden auch als Wettkampfarena von Vereinen genutzt werden darf – darüber streiten die Beteiligten seit Monaten. Die Stadt will diese Tribüne und bleibt damit einem eigenen Grundsatzbeschluss des Münchner Stadtrates treu. Danach soll bei allen Sporthallenneubauten geprüft werden, ob eine Tribüne integriert werden kann. Für Harlaching besteht diese Möglichkeit nach Auffassung des Schulreferates als verantwortliche Sachbehörde. »Viele Vereine haben hier einen Bedarf an Sporthallen«, gibt Schulreferatssprecherin Eva-Maria-Volland zu. Ihr Referat will dem Stadtrat eine entsprechende Empfehlung mit auf den Weg geben. Doch vor allem im Stadtteil und unter den vor Ort Betroffenen hat sich längst auch eine breite Phalanx von Gegnern des Vorhabens gebildet. Der örtliche Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching, Schule und Elternbeirat sowie nicht zuletzt die Anwohner lehnen die städtischen Planspiele ab. Durch einen entsprechenden Tribünenbau nebst Vereinsnutzung erwarten die Menschen vor Ort vor allem einen eklatanten Verkehrszuwachs. Bereits jetzt bestehe großer Parkdruck, so die Argumente der Anwohner jüngst im Bezirksausschuss. Durch eine Wettkampfnutzung am Wochenende werde die Situation in Sachen Verkehr und Parken im sehr engen Straßengeflecht rund um die Schule weiter verschärft. Das sei nicht zumutbar – findet auch der Bezirksausschuss und stellt sich in der Sache auf die Seite der Anwohner. »Halle ja, aber keine Tribüne«, war der eindeutige Tenor im Stadtteilgremium.
Auch bei der Schulleitung und dem Elternbeirat ist die Tribüne nicht angesagt. Wie Schulleiter Gerhard Becker und die Elternbeiratsvorsitzende Sabine Walzer argumentieren, brauche das Theodolindengymnasium viel dringender weitere Sportflächen – gerade für die Fußballer der in Zusammenarbeit mit den Großvereinen eingerichteten Nachwuchsförderklassen müsse das Angebot verbessert werden. Auf Anfrage allerdings bestätigte Walzer, hinter der Tribünenidee stehe nicht nur die Stadt, sondern auch der FC Bayern. Der suche gerade auch für seine erfolgreichen Basketballer ortsnahe Alternativen zur Säbener-Halle am Trainingsgelände. Beim Schulreferat indes fährt man derzeit offensichtlich zweigleisig: die Tribünenpläne werden vorangetrieben, zudem soll das Theodolinden-Gymnasium auch einen Mehrzweckraum erhalten. Mehr Platz allerdings hat man vor Ort deswegen auch nicht. Zudem könnten die Planungen durch derartige Erweiterungen weiter verzögert werden. Anfang des kommenden Jahres wird der Münchner Stadtrat entscheiden.
Harald Hettich
Artikel vom 02.12.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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