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Task Force soll jetzt für Abhilfe schaffen
Taufkirchen · Jugendliche Ruhestörer
Taufkirchen · In Taufkirchen mehren sich die Beschwerden im Ortsteil »Taufkirchen am Wald«. Zumeist sorgen Jugendliche dafür, dass es mit der nachtschlafenden Ruhe nicht weit her ist. Um wirksamer gegen Ruhestörer im Taufkirchener Ortsteil »Am Wald« vorgehen zu können, will die Gemeinde jetzt eine »Steuerungsgruppe« gründen, die mit speziellen Kompetenzen ausgestattet werden soll.
Ein entsprechender Beschluss, der ein Konglomerat aus »baulich, pädagogischen, städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Handlungsfeldern« vorsieht, erging auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Besetzt werden soll die »Task Force« mit Bürgermeister Jörg Pötke (ILT), Gemeinderatsmitglied Herbert Böhm (CSU) und dem Koordinator für Kinder- und Jugendarbeit in Taufkirchen, Michael Mosch. Ziel ist es, Randalierern an den einschlägigen Orten in der Hochhaus-Siedlung auf der Basis des Landesordnungsgesetzes Hausverbot zu erteilen und wirksame Maßnahmen zur Gewaltprävention zu erarbeiten, weswegen auch die Jugendsozialarbeit mit ins Boot geholt werden soll. Zwar hatte niemand im Gremium Einwände gegen diesen neuen Vorstoß, doch unausgesprochen lag der Verdacht im Raum, es werde sich hierbei um einen zahnlosen Tiger handeln, da knapp 2.000 Wohnungen der von München aus koordinierten »gemeinnützigen Wohnungsfürsorge« (Gewofag) gehören und der Handlungsspielraum Taufkirchens äußerst begrenzt ist. So merkte Michael Lilienthal (uwt) sichtlich amüsiert an, dass es nicht einmal den langjährig an der Spitze des Rathauses stehenden SPD-Bürgermeistern Hartmann Räther und Eckhard Kalinowski gelungen sei, »einen SPD-Bürgermeister in München« davon zu überzeugen, dass etwas getan werden müsse. Er habe große Bedenken, dass es gelingen werde, »die Sturkopfmentalität in München aufzubrechen«. Pötke indes sieht gute Chancen mit der »Task Force« und verwies auf die »wohnungswirtschaftliche« Kompetenz, mit der die Steuerungsgruppe ausgestattet werde. Damit sei sie befugt, Hausverbot zu erteilen und entsprechende Verstöße als Hausfriedensbruch zu werten.
Weiter merkte Pötke an, dass es sich bei den Randalierern ohnehin nur um eine »Randgruppe« handle. So geht aus einer von der Polizeiinspektion Unterhaching erstellten Analyse hervor, dass lediglich zehn Prozent der Ordnungswidrigkeiten als »heftige Fälle« zu werten seien, wie der Rathauschef berichtete. Von diesen Unruhestiftern wiederum gehörten 15 Prozent »zum harten Kern«. Insgesamt gibt es damit rund 25 Jugendliche, die häufiger in Form nächtlichen Randalierens in der Siedlung auffällig geworden sind. »Das entspricht zwei Prozent der Taufkirchener Jugendlichen«, resümierte Pötke. Dennoch sei dringender Handlungsbedarf geboten, »da immer mehr Bürger sofortige Gegenmaßnahmen fordern, weil sie sich in ihrer Wohnung nicht mehr sicher beziehungsweise in ihrer Nachtruhe gestört fühlen«. Auch Herbert Böhm will einschlägige Maßnahmen, warnte aber davor, »das Problem zu kriminalisieren«. 25 Randalierer seien, gemessen an allen Jugendlichen in Taufkirchen eine vergleichsweise geringe Zahl. »Wir können nicht als schwarze Sheriffs auftreten. Damit würden wir sicherlich die Akzeptanz verlieren.«
mst
Artikel vom 02.12.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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